FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch mühsam
an seine jüngste Erholung vom Kursrutsch am Freitag angeknüpft. Der
deutsche Leitindex schloss 0,33 Prozent in Plus bei 23.924,36
Punkten, nachdem er zwischenzeitlich leicht ins Minus gerutscht war.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Ende
um 0,45 Prozent auf 30.963,77 Punkte nach oben.
"Die Anleger an der Frankfurter Börse bleiben zum Start in den
August hin- und hergerissen", schrieb Marktanalyst Jürgen Molnar vom
Handelshaus Robomarkets. Auf der einen Seite sei die sich
fortsetzende Unsicherheit in der Handelspolitik, die den deutschen
Aktienmarkt bremse. Auf der anderen Seite verstärkten sich die
Zinssenkungshoffnungen in den USA nach schwächeren Konjunkturdaten,
was wiederum einige Käufer zu Aktienkäufen motiviere.
Die eher technisch getriebene Erholung des Dax in den letzten Tagen
steht Molnar zufolge zwar weiterhin auf einem wackligen Fundament.
Über den nächsten Widerstand von 24.200 Zählern hinaus aber frage
keiner mehr danach, und der Markt hätte sogar wieder das Potenzial
für neue Rekorde. Der aktuelle Höchststand bei gut 24.639 Punkten
von Anfang Juli liegt in Reichweite.
Ansonsten richtete sich das Interesse unverändert auf die
Unternehmenszahlen und -ausblicke, deren Bilanz durchwachsen
ausfiel. So sieht der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer
weitere Risiken durch die Entwicklung der
Wechselkurse; zudem bleiben die US-Rechtsstreitigkeiten im Blick.
Die Aktien der Leverkusener knickten am Dax-Ende um fast zehn
Prozent ein.
Bei Zalando bezeichnete Expertin Georgina Johanan von
der US-Bank JPMorgan die jüngste Entwicklung der Profitabilität als
enttäuschend. Für die Papiere des Online-Händlers ging es um neun
Prozent abwärts.
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hatte im zweiten
Quartal eine deutliche Abschwächung der Nachfrage in seinem
Hautpflegegeschäft verzeichnet. Das Unternehmen senkte daher sein
Umsatzziel für das laufende Jahr. Die Papiere der Hamburger brachen
um 8,4 Prozent ein.
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia
hingegen wird nach Zuwächsen in der ersten Jahreshälfte
zuversichtlicher und erhöhte seine Ziele für das Gesamtjahr. Die
Papiere stiegen an der Dax-Spitze um 3,5 Prozent.
Nach einem überraschend guten Quartal erhöhte die Commerzbank
ihr Gewinnziel für 2025. Die Gebühreneinnahmen, der
höhere Ausblick und Aktienrückkäufe seien positiv, urteilten die
Analysten von Keeffe, Bruyette & Woods. Negativ stünden dem die
Kosten und die Eigenkapitalquote gegenüber. Die Commerzbank-Aktien
legten am Ende um gut ein Prozent zu.
Als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax rutschten
die Aktien von Kontron um mehr als sieben Prozent ab.
Der Technologiekonzern hatte zwar sein Gewinnziel für das laufende
Jahr angehoben. Händler verwiesen aber darauf, dass der aufgehellte
Ausblick nicht überrascht habe.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,26
Prozent auf 5.263,29 Zähler. Während der britische FTSE 100
ebenfalls moderat zulegte, fiel der SMI
in Zürich um knapp ein Prozent. Dort ist der
US-Zollstreit weiter Thema. In New York verzeichnete der Dow Jones
Industrial zum Handelsschluss in Europa leichte
Gewinne./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX --
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