FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Corona-Variante Omikron hat am deutschen
Aktienmarkt zum Wochenstart an Schrecken verloren. Am Montag griffen
Anleger wieder beherzter zu und wurden in ihrem Optimismus auch von
der Wall Street gestützt. Zwar ist die Datenlage zu Omikron nach wie
vor dünn, doch die gesundheitlichen Auswirkungen in Südafrika
scheinen geringer als befürchtet zu sein.
Der Dax schloss nach einigem Auf und Ab mit einem
kräftigen Plus von 1,39 Prozent auf 15 380,79 Punkte. Seit dem
Auftauchen der Variante Omikron präsentiert sich der deutsche
Leitindex schwankungsanfällig in einer Spanne zwischen rund 15 000
und 15 500 Punkten.
"Es bleibt das alte Bild: Auf den Ausverkauf vom Freitag folgt die
Erholung", konstatierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC
Partners. Am Montag belasteten den Dax zeitweise aber auch Sorgen
rund um den hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzern
Evergrande und damit die Furcht vor einer Immobilienkrise in China.
Da die Regierung aber allem Anschein nach kein Interesse an einer
ungeordneten Insolvenz hat, verblassten die Sorgen rasch wieder.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann zum
Wochenstart 0,85 Prozent auf 33 996,85 Punkte und auch europaweit
und in den USA wurden deutliche Gewinne verzeichnet. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,40
Prozent auf 4137,11 Zähler und auch in Paris und London wurden
deutliche Gewinne verbucht. In den USA gewann der Wall-Street-Index
zum Handelsschluss in Europa 1,8 Prozent. Die technologielastigen
Nasdaq-Börsen legten dagegen nur moderat zu.
Zu den Spitzenwerten im Dax zählte die Deutsche Bank ,
deren Aktie um 4,0 Prozent stieg. Die US-Bank JPMorgan rechnet mit
positiven Überraschungen auf der Kostenseite und erwartet für 2021
wieder eine Ausschüttung an die Aktionäre. Entsprechend stufte sie
das Papier auf "Overweight" hoch.
Gefragt waren darüber hinaus vor allem Aktien der schwer gebeutelten
Luftfahrtbranche. Die Papiere des Flugzeugbauers Airbus
stiegen um 4,2 Prozent und die des Triebwerksbauers
MTU gewannen 5,4 Prozent. Im MDax hatten Lufthansa
die Nase vorn mit plus 7,1 Prozent und auch Fraport
waren vorn dabei mit plus 3,7 Prozent.
Aktien von Pandemie-Gewinnern wie Zalando , Hellofresh
oder Sartorius im Dax litten mit minus
1,6 bis 3,6 Prozent dagegen spürbar unter Gewinnmitnahmen. "Die
Marktteilnehmer scheinen eine komplett andere Sichtweise auf das
Börsenjahr 2022 zu haben als im noch aktuellen Börsenjahr", schrieb
Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Im MDax ging es für
Teamviewer um 2,8 Prozent abwärts, die damit weiter
dicht an ihrem Rekordtief gehandelt werden. Shop Apotheke
büßte im SDax 5,6 Prozent ein.
Die Papiere von Delivery Hero gehörten ebenso in
diese Kategorien und büßten 2,6 Prozent ein. Hinzu kam hier aber
noch, dass der Essenslieferant bei einem zweiten Übernahmeversuch
des Konkurrenten The Chefz in Saudi-Arabien an den Wettbewerbshütern
vorerst scheiterte. So bleibt die Nachrichtenlage für Delivery Hero
weiter schlecht. Erst am Freitag hatten Diskussionen über
möglicherweise steigende Löhne für Fahrer belastet.
Der Euro kostete am frühen Abend 1,1285 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1287
(Freitag: 1,1291) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8859
(0,8857) Euro. Am deutschen Anleihemarkt stagnierte die
Umlaufrendite bei minus 0,46 Prozent. Der Rentenindex Rex
sank um 0,07 Prozent auf 145,44 Punkte. Der
Bund-Future verlor am Abend 0,10 Prozent auf 172,88
Zähler./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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