FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Montag in einem
freundlichen Umfeld seine Rekordjagd fortgesetzt. Der deutsche
Leitindex war am Vormittag bis auf knapp 16 529 Punkte nach oben
geklettert und hatte damit das erst am Freitag erreichte Hoch
übertroffen. Im weiteren Handelsverlauf ließ der Schwung dann wieder
nach und das Börsenbarometer verlor am Ende 0,14 Prozent aus 16
446,83 Punkte. Für den Juli ergibt dies einen Anstieg von 1,85
Prozent. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann
am Montag 0,46 Prozent auf 28 837,05 Punkte.
Die Hoffnung, nach den jüngsten Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed
und der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte der Zinsgipfel bald
erreicht sein, hatte die Börsen zuletzt angetrieben und dem Dax
schon am Freitag eine Bestmarke beschert. Zum Wochenauftakt wurden
chinesische Konjunkturdaten veröffentlicht, die besser als von
Experten im Schnitt befürchtet ausfielen. Dies half den Börsen
Asiens und stützte damit auch den deutschen Markt.
Hierzulande waren die Aktien von Siemens Energy nach
neuen Negativ-Schlagzeilen zur Windkraftsparte mit minus 2,6 Prozent
größter Dax-Verlierer. Im Zusammenhang mit Mängeln an einer neuen
Windturbine des Energiekonzerns könne es möglicherweise zu
Auslieferungsverzögerungen kommen, berichtet die Nachrichtenagentur
Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen.
Unterdessen gehe die Ursachenforschung weiter. Sollten verborgene
Designfehler entdeckt werden, könnten die Reparaturkosten auf mehr
als die bislang bekannte Summe von über eine Milliarde Euro steigen.
Auch einige Quartalszahlen standen im Fokus. Bei Nemetschek
war das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen etwas stärker zurückgegangen als erwartet und auch
die Umsatzdynamik ließ im Vergleich zum Jahresauftakt nach. Die
Aktien konnten sich nach deutlichen Verlusten aber berappeln und
gewannen schließlich mehr als ein Prozent. Der Bausoftwareanbieter
leidet unter der Konjunkturflaute und bekommt die Umstellung vom
Lizenzgeschäft mit hohen Einmalbeträgen hin zu Abonnements mit
laufender Zahlung zu spüren.
Für die di Titel von Stabilus ging es ebenfalls um
gut ein Prozent hoch. Laut Börsianern fiel das Wachstum von Umsatz
und bereinigtem operativem Ergebnis ein wenig besser als erwartet
aus. Zudem sieht der Autozulieferer die Erlöse im laufenden
Geschäftsjahr nun am oberen Ende der bisherigen Zielspanne.
Eine positiver Analystenkommentar der Deutschen Bank ließ
Synlab-Papiere um vier Prozent steigen. Damit war der
Labordienstleister einer der größten Gewinner im Nebenwerte-Index
SDax . Eine Vereinbarung zwischen der nationalen
Krankenversicherung und Gewerkschaften in Frankreich sorge nicht nur
für mehr Klarheit über die Erstattungen für den Labordienstleister
in den kommenden Jahren, schrieb Analyst Jan Koch. Die Konditionen
seien auch deutlich besser als erwartet.
Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die
Schwergewichte der Eurozone legte um 0,11 Prozent auf 4471,31 Zähler
zu. In Paris und in London stiegen die
jeweiligen Leitindizes ebenfalls etwas. In den USA trat der
Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum
Börsenschluss in Europa nahezu auf der Stelle.
Der Kurs des Euro legte zu. Die Wirtschaft der
Eurozone war im Frühjahr etwas stärker als erwartet gewachsen. Die
EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1023 (Freitag: 1,1010) US-Dollar
fest. Der Dollar kostete damit 0,9072 (0,9083) Euro. Am Rentenmarkt
stieg die Umlaufrendite von 2,55 Prozent am Freitag auf 2,57
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf
124,25 Punkte. Der Bund-Future verharrte bei 132,88
Punkten./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0244 2023-07-31/18:11
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