FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine zu
Wochenbeginn erlittenen Verluste wettgemacht. Auch wenn das
Zollabkommen zwischen den USA und der EU viel Kritik erntete,
überwog am Dienstag letztlich die Zufriedenheit über das Ende der
Unsicherheit. Denn: Börsen hassen Risiken, da sie hohe
Marktschwankungen nach sich ziehen können.
Letztlich ging der deutsche Leitindex mit einem Plus von 1,03
Prozent auf 24.217,37 Punkte aus dem Tag. Der MDax
der mittelgroßen Werte stieg um 0,47 Prozent auf 31.174,76 Punkte.
Positiv sei mit Blick auf den Zolldeal hervorzuheben, dass "die
Unsicherheit und die Sorge vor einer Eskalation im Handelskonflikt
beseitigt wurden", schrieben die Experten der Landesbank
Hessen-Thüringen. Belastende Faktoren blieben aber und würden ihre
Wirkung in den kommenden Monaten entfalten. Preissteigernde und
produktionsdämpfende Effekte in den USA beziehungsweise in der
Europäischen Union seien zu erwarten.
Europaweit wurden ebenfalls Gewinne verbucht, wobei der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,75 Prozent auf
5.377,55 Zähler zulegte. In den USA zeigten sich die Börsen zur
selben Zeit uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial
gab um 0,5 Prozent nach, während der technologielastige Nasdaq 100
nahezu unverändert war.
Als einer der besten Werte im Dax gewannen MTU 3,5
Prozent. Basierend auf den neuen mittelfristigen Zielen, die der
Triebwerksbauer Mitte Juni bekanntgegeben hatte, erhöhte Analyst
David Perry von der US-Bank JPMorgan seine Gewinnprognosen bis 2030
und auch sein Kursziel für die Aktie. Kurzfristige Probleme könnten
das Papier in den kommenden Monaten zwar belasten, langfristige
Investoren sollten aber jede Kursschwäche als Kaufgelegenheit
nutzen, empfiehlt er.
DHL verloren am Dax-Ende 2,7 Prozent und litten unter
Rückschlüssen, die Anleger aus den vorgelegten Zahlen des
Konkurrenten UPS zogen. Nicht nur, dass das zweite
Quartal teilweise enttäuschte, der US-Logistikkonzern gab auch
weiterhin keinen Jahresausblick. Analystin Alexia Dogani von
JPMorgan verwies mit Blick auf DHL Express vor allem auf das
verlangsamte internationale Mengenwachstum bei UPS.
Im MDax büßten K+S 10,2 Prozent ein. Ein
enttäuschender operativer Quartalsgewinn verschreckte die Anleger.
Der Düngerhersteller habe die durchschnittliche Analystenschätzung
deutlich verfehlt, monierten Experten. Teamviewer
nahmen mit plus 5,2 Prozent den Spitzenplatz ein, nachdem der
Softwareanbieter im zweiten Quartal mit einem überraschend hohen
Gewinn überzeugte.
Im SDax ging der Blick vor allem in Richtung Suss
und Heidelberger Druckmaschinen . So
blickt der Halbleiterzulieferer Suss in Sachen Profitabilität
pessimistischer auf das laufende Jahr, weshalb die Aktien um rund 20
Prozent absackten. Der Kurs der Heidelberger-Druckmaschinen-Aktie
sprang dagegen um etwas mehr als ein Drittel nach oben. Das
Unternehmen steigt im Zuge einer strategischen Partnerschaft mit
Vincorion Advanced Systems in das Geschäft mit der Rüstungsindustrie
ein./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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