FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer bislang erfreulichen Woche hat sich
der deutsche Aktienmarkt am Freitag im frühen Handel wenig bewegt
und keine einheitliche Richtung ausgebildet. Der Dax
fiel zuletzt um 0,4 Prozent auf 24.102 Punkte. Damit zeichnet sich
für den deutschen Leitindex ein Wochengewinn von knapp 3 Prozent ab.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am
Freitagvormittag um 0,3 Prozent auf 31.409 Punkte nach oben. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,1 Prozent.
"Während die Börsianer gegenüber negativen Zoll-Nachrichten mehr und
mehr abstumpfen, sind sie für positive Nachrichten äußerst
empfänglich", stellte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners
fest. "Die Aussicht auf ein direktes Gespräch zwischen Wladimir
Putin und Donald Trump spielt an den Börsen aktuell eine wichtigere
Rolle als die höheren Zölle gegen die Schweiz und Indien."
Die Unternehmensberichtssaison kommt vor dem Wochenende etwas zur
Ruhe: Mit dem weltweit größten Rückversicherer Munich Re berichtete
lediglich ein Dax-Konzern über seine Geschäftsentwicklung. Dazu
kamen noch einige Unternehmen aus dem MDax und SDax
.
Angesichts eines Preisrückgangs bei erneuerten Verträgen der Munich
Re nahmen die Anleger erheblich Kursgewinne mit. So
sackten die Papiere des weltweit größten Rückversicherers als klares
Dax-Schlusslicht um 7,7 Prozent auf 560,60 Euro ab. Damit entfernten
sie sich vom April-Rekordhoch bei 615,80 Euro, dem sich der Kurs in
den vergangenen Tagen stark angenähert hatte.
Die Aktien von Bechtle stiegen nach Zahlen des
IT-Dienstleisters auf den höchsten Stand seit März und notierten
zuletzt 11,6 Prozent im Plus. Das Geschäftsvolumen kletterte im
zweiten Quartal um 5,1 Prozent nach oben. Der Vorsteuergewinn sank
zwar gegenüber dem von einem Einmaleffekt aufgepolsterten
Vorjahresergebnis um ein Fünftel, fiel damit aber etwas besser aus
als von Experten erwartet.
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich verzeichnete
wegen einer schwachen konjunkturellen Dynamik, insbesondere im
europäischen Kerngeschäft, auch im zweiten Quartal eine verhaltene
Entwicklung. Der Auftragseingang stieg um 4,2 Prozent, während der
Umsatz stagnierte und das operative Ergebnis (Ebit) um mehr als 6
Prozent zurückging. Die Jungheinrich-Titel verloren 2,2 Prozent.
Eckert & Ziegler steigerte den Umsatz im ersten
Halbjahr um gut zwei Prozent und den bereinigten operativen Gewinn
um rund 9 Prozent. Das Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmen
sieht sich auf Kurs zu seinen bestätigten Jahreszielen. Den Anlegern
war dies offenbar nicht gut genug, denn die Aktien sackten um 6,3
Prozent ab.
Der Medienkonzern RTL sieht sich trotz weiter
schwacher Geschäfte mit klassischer TV-Werbung und bei der
Produktionstochter Fremantle auf Kurs zu den Jahreszielen. Die
Anteilsscheine verteuerten sich um 1,2 Prozent.
Beim Industriekonzern Thyssenkrupp geht es am Freitag
um die Verselbstständigung von Deutschlands größter Marinewerft TKMS
(Thyssenkrupp Marine Systems). Bei einer außerordentlichen
Hauptversammlung entscheiden die Aktionärinnen und Aktionäre
darüber, wie die Marineschiffbau-Sparte künftig aufgestellt wird.
Nach den Plänen von Management und Aufsichtsrat soll der
Mutterkonzern künftig 51 Prozent und die Thyssenkrupp-Aktionäre 49
Prozent an TKMS halten. Die Aktien sollen anschließend an der Börse
notiert werden. Die Papiere von Thyssenkrupp gewannen 2,3
Prozent./edh/zb
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0089 2025-08-08/09:59
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