FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach seinen jüngsten Verlusten stabilisiert. Der Leitindex Dax stagnierte zuletzt bei 15 718,08 Punkten.

Auf Wochensicht steuert der Dax auf ein recht moderates Minus von rund 0,8 Prozent zu. Insgesamt bleibt das Börsenbarometer vor den anstehenden geldpolitischen Entscheidungen großer Notenbanken weiter auf Richtungssuche.

Für den MDax der mittelgroßen Titel ging es am Freitag um 0,16 Prozent auf 27 204,21 Zähler nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,18 Prozent.

"Die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank in der nächsten beziehungsweise übernächsten Woche werfen ihre Schatten voraus", schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Konjunkturell und mit Blick auf die Inflationsperspektiven sei das Bild sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks gemischt. Vor allem in Deutschland und Europa hätten sich die wirtschaftlichen Perspektiven jüngst getrübt, wohingegen die Inflationsraten zwar anscheinend den Zenit überschritten hätten, aber noch nicht deutlich zurückgefallen seien.

In Deutschland hält sich die Teuerung trotz eines erneuten Rückgangs hartnäckig über der Marke von 6 Prozent. Im August lagen die Verbraucherpreise um 6,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit ihre Schätzung.

"Die Inflationsrate bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau", ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, ein. "Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie liegen oberhalb der Gesamtteuerung und halten die Inflationsrate hoch."

Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt sorgten Einschätzungen der Privatbank Berenberg zu den Aussichten für verschiedene Autowerte für Aufmerksamkeit. So äußerte sich der Experte Romain Gourvil zuversichtlich zu den Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) . Das Chance/Risiko-Profil sei inzwischen attraktiver. Die Papiere würden auf einem zyklischen Tiefpunkt gehandelt, kurzfristige Risiken seien ausreichend eingepreist.

Skeptischer blickt Gourvil nun auf die Aktien der Porsche AG . Die Nachfrage nach Luxus bleibe zwar robust, aber dennoch zyklisch. Der Experte zieht gegenwärtig aus Bewertungsgründen und mit Blick auf ein wahrscheinlich etwas unstetes zweites Halbjahr die Aktien von Mercedes-Benz den Papieren der Zuffenhausener vor.

Die Anteilsscheine von VW legten um 0,2 Prozent zu. Die Aktien der Porsche AG gaben geringfügig nach, während die von Mercedes-Benz um 0,2 Prozent stiegen.

Analystenlob der US-Investmentbank Bank of America trieb die Aktien von CTS Eventim an. Die Papiere des Ticketvermarkters schnellten um gut fünf Prozent in die Höhe und waren damit der klare Gewinner im MDax./la/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0085 2023-09-08/09:55

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