FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwachen Vortag im Zuge der Enttäuschung über das Zollabkommen der Europäischen Union mit den USA hat der Dax wieder zugelegt. Der deutsche Leitindex stieg am Dienstag im frühen Handel um 0,9 Prozent auf 24.195 Punkte.

Für den MDax ging es um ein Prozent auf 31.326 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,8 Prozent.

Positiv sei mit Blick auf den Zolldeal hervorzuheben, dass "die Unsicherheit und die Sorge vor einer Eskalation im Handelskonflikt beseitigt wurden", schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Belastende Faktoren blieben aber und würden ihre Wirkung in den kommenden Monaten entfalten. Preissteigernde und produktionsdämpfende Effekte in den USA beziehungsweise in der Europäischen Union seien zu erwarten.

"Der Dax steht jetzt einmal mehr vor der Aufgabe, die 24.000er-Marke zu verteidigen, um die Chance auf die Fortsetzung der Konsolidierung zu bewahren", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Zwar werde die psychologische Barriere mit jedem erfolgreichen Test zu einer größeren Unterstützung, allerdings steige damit auch die Gefahr eines stärkeren Abrutschens, wenn diese Haltelinie dann doch gebrochen wird.

Unter den besten Werten im Dax stiegen die Anteilsscheine des Triebwerkbauers MTU um 2,7 Prozent. Für den Energietechnikkonzern Siemens Energy ging es um 2,5 Prozent nach oben.

Derweil mussten Anleger eine Reihe von Unternehmensnachrichten mit Licht und Schatten verarbeiten. So blickt der Halbleiterzulieferer Suss hinsichtlich der Profitabilität pessimistischer auf das laufende Jahr. Einmaleffekte in Form von Anlaufkosten für die Produktion des UV-Projektionsscanners in Taiwan und Wertberichtigungen auf Vorräte im Rahmen eines eingestellten Projekts hatten das Bruttoergebnis außerordentlich belastet. Damit knickten die Aktien um mehr als 16 Prozent ein und waren das klare Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax .

Heidelberger Druckmaschinen (Heidelberg) steigt im Zuge einer strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems in das Geschäft mit der Rüstungsindustrie ein. Insofern schnellten die Papiere des Maschinenbauers an der SDax-Spitze um gut 19 Prozent in die Höhe.

Der Chip-Zulieferer Siltronic schaut mangels deutlicher Nachfrageerholung vorsichtiger auf die Umsatzentwicklung 2025. Hier stand zuletzt ein Minus von 1,3 Prozent zu Buche.

Im MDax ragten Teamviewer mit einem Plus von 5,4 Prozent positiv hervor. Der Softwareanbieter konnte im zweiten Jahresviertel trotz des schwierigen Umfelds in den USA vor allem bei der Ertragskraft punkten./la/mis

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AXC0087 2025-07-29/10:12

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