FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag nach
einem stabilen Handelsstart ein neues Hoch seit dreizehn Monaten
markiert. Die Marke von 15 700 Punkten rückt zunehmend näher.
Unterstützung kommt auch von der deutschen Industrie. Diese startete
solide in das neue Jahr und erhielt mehr Aufträge als im Vormonat
Dezember. Analysten hatten dagegen im Schnitt mit einem Rückgang
gerechnet.
Der deutsche Leitindex gewann im frühen Handel 0,14 Prozent auf 15
675,27 Punkte. Am Montag war es dem deutschen Leitindex erstmals
gelungen, mit knapp unter 15 680 Punkten auf den höchsten Stand seit
Februar vergangenen Jahres zu klettern. Im noch jungen Jahr 2023
liegt er nun bereits 12,5 Prozent im Plus. "Jetzt gilt es für den
Dax zu zeigen, dass der Ausbruch nach oben nachhaltig ist",
kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Je
näher der Index jedoch der runden Marke von 16 000 komme, desto mehr
sollte mit einsetzenden Gewinnmitnahmen gerechnet werden, warnte er.
Der MDax der mittelgroßen Werte legte am Dienstag um
0,08 Prozent auf 29 195,70 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 zeigte sich prozentual unverändert bei
4313,75 Punkten.
Im Handelsverlauf könnte sich eine gewisse Nervosität bemerkbar
machen, denn US-Notenbankpräsident Jerome Powell wird später vor dem
Bankenausschuss des US-Senats sprechen. Im Vordergrund der
Diskussion werde das Verhältnis von Realwirtschaft und Teuerung
stehen, erwartet Thomas Meißner, Leiter Research
Finanzmarktstrategie der LBBW. "Wie viel Abschwächung der
Wirtschaftsleistung wird die US-Notenbank in Kauf nehmen, um die
überbordende Inflation zu bändigen?" LBBW Research geht von einem
Anstieg des US-Leitzinses bis Ende des kommenden Quartals um
insgesamt 75 Basispunkte aus und sieht den dann erreichten
Zinsgipfel erst einmal eher als ein Plateau an. Erst im kommenden
Jahr könnte es laut Meißner wieder abwärts gehen.
Hierzulande setzt sich aktuell die Berichtssaison fort. Im Dax
nahmen Zalando die Index-Spitze ein mit plus 5,1
Prozent, während sich Henkel nach jüngsten
Kursgewinnen mit minus 3,4 Prozent am Index-Ende wiederfanden. Nach
einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr will der Online-Modehändler
Zalando seine Profitabilität bis 2025 deutlich verbessern, was am
Markt positiv aufgenommen wurde. Der Konsumgüter- und
Klebstoffhersteller Henkel konnte nicht begeistern. Auf den ersten
Blick habe es im Zahlenwerk zum Schlussquartal 2022 keine größeren
Überraschungen gegeben, hieß es seitens der DZ Bank.
Bernstein-Analyst Bruno Monteyne dagegen hob hervor, dass die
Consumer-Sparte erneut enttäuscht habe.
Für die Brenntag-Papiere ging es um 2,0 Prozent hoch,
denn Kreisen zufolge will der Chemikalienhändler mindestens fünf
Prozent seiner Aktien zurückkaufen. Das jedenfalls berichtete die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf mit
der Angelegenheit vertraute Personen.
Hellofresh büßten am Ende des MDax zeitweise
prozentual zweistellig ein. Zuletzt verloren die Aktien 5,9 Prozent.
Ein Händler sowie auch Analyst Marcus Diebel von JPMorgan
beurteilten den operativen Ergebnisausblick des
Kochboxen-Lieferanten negativ. Diebel nannte zudem auch die Anzahl
aktiver Kunden eine Enttäuschung. Gea dagegen
gehörten mit plus 1,2 Prozent zu den Favoriten im Index der
mittelgroßen Werte, denn der Anlagenbauer übertraf 2022 sein zuvor
bereits angehobenes Gewinnziel und auch die durchschnittlichen
Erwartungen von Branchenexperten. Für das neue Jahr peilt
Vorstandschef Stefan Klebert ein operatives Ergebnis an, das im
Mittel ebenfalls über dem Konsens liegt.
Schaeffler büßten im SDax 7,1 Prozent
ein, denn der weiterhin mit hohen Kosten kämpfende Auto- und
Industriezulieferer enttäuschte mit seinem operativen Ergebnis und
der Profitabilität im vierten Quartal. Zudem fiel der Ausblick
vorsichtig aus./ck/stk
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0107 2023-03-07/09:58
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