PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben sich am Montag
auf hohem Niveau weiterhin stabil gehalten. Der französische
Leitindex Cac 40 kletterte im Tagesverlauf sogar auf ein Rekordhoch.
Alles in allem hielten sich die Anleger jedoch mit Engagements eher
zurück. Sie warten auf die Geschäftsberichte von vier
Riesenkonzernen aus der US-Technologiebranche, die im Wochenverlauf
anstehen.
Der EuroStoxx 50 sank um 0,15 Prozent auf 4401,80
Punkte. Damit befindet er sich der Leitindex der Eurozone nach wie
vor auf dem höchsten Niveau seit November 2021. Der französische Cac
40 verlor 0,04 Prozent auf 7573,86 Punkte, nachdem er
am frühen Nachmittag bei 7581 Punkten den höchsten Stand in seiner
Geschichte erreicht hatte. Der britische FTSE 100 gab
um 0,02 Prozent auf 7912,20 Zähler nach.
"In dieser Woche richtet sich die Aufmerksamkeit auf die anstehenden
Quartalszahlen von Amazon , Alphabet ,
Microsoft und der Facebook-Mutter Meta
", sagte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC
Markets. Immerhin hätten diese vier das Potenzial, die Börsen in die
eine oder andere Richtung zu bewegen. Ihr gemeinsamer Börsenwert
mache etwa 5,1 Billionen US-Dollar aus, womit sie im Nasdaq 100
laut Oldenburger zusammen auf ein Gewicht von 30
Prozent und im S&P 500 auf eines von rund 15 Prozent
kommen.
Außerdem rückt die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed näher. Dass
die Währungshüter den Leitzins Anfang Mai nochmals anheben werden,
gilt dabei als recht sicher.
Im europäischen Branchenvergleich machte der Öl- und Gassektor
eine deutliche Kehrtwende. Nachdem er am Morgen zu
den schwächsten Branchen zählte, stand er am Ende mit plus 0,6
Prozent an der Spitze der Tabelle. Nicht zuletzt dürfte dies den
Ölpreisen geschuldet sein, die nach anfänglicher Schwäche zulegten.
Die Technologiebranche war mit minus 1,0 Prozent
Schlusslicht.
Unter den Einzelwerten an Europas Börsen sprangen Philips
an der Euronext um 14 Prozent nach oben. Damit sind
sie zurück auf dem höchsten Stand seit Sommer 2022. Der
niederländische Medizintechnikkonzern schlug sich im ersten Quartal
im Tagesgeschäft unerwartet gut. Laut JPMorgan-Analyst David
Adlington übertraf Philips zum zweiten Mal in Folge seine und auch
die durchschnittlichen Analystenschätzungen deutlich.
Im Cac 40 büßten Vivendi nach vorgelegten
Quartalszahlen 1,2 Prozent ein. Der Medienkonzern gab einen
Umsatzanstieg von 3,3 Prozent im Jahresvergleich für das
Auftaktquartal 2023 bekannt. Das Plus war laut Vivendi vor allem den
gestiegenen Erlösen des Bezahlfernsehsenders Canal+ und der Tochter
Havas sowie der Geschäftsentwicklung des Videospielentwicklers
Gameloft zu verdanken. Zudem hatte Vivendi am Morgen darüber
informiert, mit International Media Invest, einer
Tochtergesellschaft der tschechischen Media Invest, eine
Vereinbarung über eine Verkaufsoption für das Verlagsgeschäft Editis
geschlossen zu haben.
Im SMI standen einmal mehr die Großbanken im Blick,
nachdem Credit Suisse (CS) am Morgen ihre wohl
letzten Quartalszahlen als eigenständiges Unternehmen vorgelegt
hatte. Die Bank wies einen Vorsteuerverlust von 1,3 Milliarden aus
und räumte Geldabflüsse in zweistelliger Milliardenhöhe ein. Die
Aktie legte dennoch um 0,6 Prozent zu. Zwar zeigten die
Quartalszahlen den schlechten Zustand der Bank, dennoch seien die
Abflüsse geringer gewesen als befürchtet, hieß es am Markt. Das
Papier von UBS stieg um 0,8 Prozent. Die Bank, die CS
übernehmen soll, wird an diesem Dienstag selbst Quartalszahlen
vorlegen./ck/he
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0288 2023-04-24/19:01
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