ROUNDUP: Munich Re kämpft nach Rekordgewinn mit sinkenden Preisen - Kursrutsch
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re
Die im bisherigen Jahresverlauf gut gelaufene Munich-Re-Aktie verlor
in den ersten Handelsminuten bis zu knapp acht Prozent auf 560,80
Euro und war damit größter Verlierer im Dax
Im zweiten Quartal kosteten Folgen durch Naturkatastrophen die Munich Re im Schaden- und Unfallgeschäft gerade mal 20 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern dafür mehr als eine halbe Milliarde Euro ausgegeben. Der Überschuss sprang in der Folge um rund 30 Prozent auf fast 2,1 Milliarden Euro nach oben, wie der Rückversicherer bereits im Juli mitgeteilt hatte.
So blieb in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung und in der neuen Sparte GSI für das Direktgeschäft mit der Industrie deutlich mehr vom Versicherungsumsatz übrig als ein Jahr zuvor: Die kombinierten Schaden-Kosten-Quoten der beiden Bereiche lagen mit 61,0 und 77,9 Prozent weit unter der kritischen 100-Prozent-Marke und fielen zugleich deutlich besser aus als ein Jahr zuvor.
Die Lebensrückversicherung und die Düsseldorfer Erstversicherungstochter Ergo mussten hingegen Gewinnrückgänge hinnehmen. Dafür warfen die Kapitalanlagen mit 2,2 Milliarden Euro fast anderthalbmal so viel ab wie im Vorjahreszeitraum. "So konnten wir auch die Belastung durch Währungsverluste infolge der Schwäche des US-Dollars abfedern", sagte Wenning.
Mit einem Überschuss von 3,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr sieht der Manager den Rückversicherer auf gutem Weg zu seinem geplanten Jahresgewinn von 6 Milliarden Euro. Für Wenning ist es die vorletzte Quartalsbilanz der Munich Re unter seiner Führung: Der Manager verlängert seinen Vertrag nicht und übergibt den Posten des Vorstandschefs zum 1. Januar 2026 an den bisherigen Finanzvorstand Christoph Jurecka.
Unterdessen muss die Munich Re in ihrem Kerngeschäft nach mehreren
Jahren kräftiger Prämienerhöhungen erneut sinkende Preise hinnehmen.
Bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern wie Allianz
Die Geschäftsentwicklung im Rückversicherungsgeschäft und der schwache US-Dollar im Verhältnis zum Euro wirken sich auch auf die Umsatzentwicklung aus. Für 2025 rechnet der Vorstand daher nur noch mit einem Versicherungsumsatz von 62 Milliarden Euro, 2 Milliarden weniger als bisher angepeilt. Der Rückgang entfällt komplett auf die Rückversicherungssparte. Für Ergo bleibt die bisherige Prognose bestehen./stw/nas/zb
ISIN DE0008430026
AXC0093 2025-08-08/10:15
Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet.