(Angabe zur Beteiligung an Grand City Properties aktualisiert im letzten Absatz)

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown hat im ersten Halbjahr weiter die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. Vor allem Mietausfälle bei Hotel-Immobilien drückten auf den Gewinn. Das Unternehmen bestätigte indes die Prognosen für das laufende Jahr. Die Aktie fiel kurz nach Handelsstart um eineinhalb Prozent auf 6,65 Euro.

Der operative Gewinn - gemessen an der in der Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO 1) - fiel in den ersten sechs Monaten im Jahresvergleich um rund ein Viertel auf 172 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Luxemburg mitteilte.

Bereinigt um die Folgen der Corona-Effekte wie Mietausfälle vor allem im Hotelsegment sei der operative Gewinn um acht Prozent auf gut 247 Millionen Euro gefallen. Im laufenden Jahr soll das operative Ergebnis) bereinigt um Corona-Folgen weiter zwischen 340 und 370 Millionen Euro erreichen und sich damit nach dem starken Rückgang im Vorjahr stabilisieren. 2020 war der Wert um ein Fünftel auf 358 Millionen Euro gesunken.

Im ersten Halbjahr belasteten Stundungen etwa für Hotelmieten das Ergebnis allerdings noch mit rund 75 Millionen Euro. Hotels machen bei Aroundtown rund ein Viertel des Bestands an Gewerbeimmobilien aus. Die Mieteinnahmen gingen im ersten Halbjahr aber auch wegen Verkäufen von Immobilien um acht Prozent auf 541 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich sackte der Überschuss vor allem wegen geringerer Bewertungsgewinne um 42 Prozent auf 362 Millionen ab.

Neben der bestätigten Jahresprognose stellt der Konzern bei der Dividende für das laufende Jahr weiter einen Wert zwischen 22 und 24 Cent je Aktien in Aussicht. Das Unternehmen will die Ausschüttung an die Aktionäre künftig stärker an der Entwicklung des operativen Gewinns koppeln - so sollen drei Viertel davon als Dividende fließen. Zudem kauft das Unternehmen derzeit weitere Aktien zurück - das im März aufgelegte Programm umfasst bis zu einer halben Milliarde Euro. Bis zum 20. August wurden Anteile für rund 190 Millionen Euro zurückgekauft.

Das Geld stammt aus dem Verkauf von Immobilien. Seit Jahresbeginn trennte sich der Konzern von Gebäuden im Wert von 1,1 Milliarden Euro. Zudem zahlte das Unternehmen vorzeitig höher verzinsliche Bankfinanzierungen und Anleihen zurück.

Aroundtown wurde 2004 vom israelischen Geschäftsmann Yakir Gabay gegründet und 2015 von ihm an die Börse gebracht. Er hält über die Holding Avisco noch zehn Prozent der Anteile. Mit dem TLG-Kauf wurden die Luxemburger zum größten Anbieter von Büroimmobilien in Europa. Zudem ist das Unternehmen laut Angaben des Managements mittlerweile mit 44 Prozent am Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties beteiligt./mne/niw/mis

 ISIN  LU1673108939

AXC0078 2021-08-25/09:31

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