Die Ölpreise haben am Freitagvormittag klar tiefer notiert. Gegen 11.00 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 81,95 US-Dollar, was einem Abschlag gegenüber dem Vortagesschlusskurs von 1,11 Prozent entspricht. Bei US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) war es ein Minus von 0,95 Prozent auf 80,55 Dollar.

Für Abgabedruck würden Spekulationen über eine Freigabe der strategischen Ölreserven in den USA sorgen, schreibt der Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Auch hat der US-Dollar seit Wochenbeginn deutlich an Wert zugelegt, was das international in der US-Währung gehandelte Rohöl für Käufer außerhalb des Dollarraums verteuert.

Trotzdem: Der Ölmarkt bleibe angespannt, so der Commerzbankanalyst mit Bezug auf den OPEC-Monatsbericht. "Die OPEC revidierte darin ihre Prognose für den Anstieg der weltweiten Ölnachfrage in diesem Jahr zwar etwas auf 5,65 Mio. Barrel pro Tag nach unten. Die Abwärtsrevision betrifft ausschließlich das zweite Halbjahr. Für nächstes Jahr erwartet sie aber weiterhin einen Nachfrageanstieg um 4,15 Mio. Barrel pro Tag." Wenn Anfang 2022 die Ölnachfrage saisonbedingt zurückgehe und die OPEC ihre Produktion weiter nach Plan ausweitet, dürfte es hier aber zu einem Angebotsüberschuss kommen, so der Commerzbankexperte.

Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl ist am Donnerstag gefallen und wurde mit 81,93 US-Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat am Freitag mitteilte. Am Mittwoch war der Preis noch mit 83,69 Dollar angegeben worden. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Auch der Goldpreis fiel am Freitag. Gegen 11.00 Uhr wurde die Feinunze (31,10 Gramm) in London um 1.852,99 US-Dollar und somit 0,47 Prozent billiger gehandelt. Auch hier dürfte der starke US-Dollar belasten.

spo/pma

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