Die Ölpreise haben sich nach den Vortagesverlusten am Freitagvormittag wieder etwas erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 11.05 Uhr 74,71 US-Dollar, was einem Preisaufschlag von 0,39 Prozent entspricht. Für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) ging es um 1,04 Prozent nach oben auf 71,25 Dollar das Barrel.

Die Erholung der Ölpreise sei aber ins Stocken geraten, schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank. Analyst Carsten Fritsch weist im entsprechenden Tageskommentar aber darauf hin, dass weitere Risiken rund um die neue Coronavirus-Variante Omikron nicht ganz ausgepreist werden sollten, auch wenn flächendeckende Lockdowns wie im Frühjahr 2020 unwahrscheinlich wären. "Zudem zeichnet sich auch ohne "Omikron"-Einfluss für das erste Quartal 2022 ein beträchtliches Überangebot ab, da sich die Nachfrage saisonal abschwächt und gleichzeitig das Ölangebot dank der Ausweitung der Ölproduktion durch die OPEC+ und der Freigabe von strategischen Ölreserven in den USA und anderen großen Verbrauchsländern spürbar steigt", meint der Experte weiter.

Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl wurde für Donnerstag mit 75,37 US-Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat am Freitag mitteilte. Am Mittwoch lag der Preis noch bei 75,09 Dollar. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Der Goldpreis hat am Freitagvormittag etwas nachgelassen. In London verbilligte sich die Feinunze (31,10 Gramm) um 0,31 Prozent und wechselte für 1.770,70 Dollar die Besitzer. Wie die Commerzbank-Analysten schreiben, dürften beim Gold die heutigen US-Inflationsdaten im Fokus stehen. Hier wird ein weiterer Anstieg bei den Verbraucherpreisen erwartet, was wiederum die US-Notenbank nötigen könnte, ihre Geldpolitik zu straffen. Damit verbundene höhere Zinsen auf Anleihen würden Gold als Anlage weniger attraktiv machen und könnten zu stärkeren Kursverlusten führen.

spo/ger

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