Die Ölpreise haben am Dienstag im frühen europäischen Handel wie bereits am Vortag nachgegeben. Gegen 11.15 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 67,81 Dollar. Gegenüber dem Schlusskurs vom Montag ist das ein deutliches Minus von 1,55 Prozent. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verlor 1,32 Prozent an Wert und kostete zuletzt nurmehr 64,41 Dollar das Barrel.

Steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus würden Zweifel an einer schnellen konjunkturellen Erholung aufkommen lassen, schreiben die Rohstoff-Experten der Commerzbank. "Aber auch der hohe Ölpreis selbst hinterlässt bereits erste sichtbare Bremsspuren bei der Nachfrage", meint Analyst Carsten Fritsch. So habe Indien vergangene Woche einen Rückgang der Ölnachfrage im Februar von 5 Prozent zum Vorjahresmonat gemeldet. Zudem habe Saudi-Arabien zuletzt gerade bei den indischen Importen an Marktanteil verloren. "Die freiwilligen Produktionskürzungen haben also einen hohen Preis. Die Frage ist, wie lange Saudi-Arabien bereit ist, diesen Preis zu zahlen", schlussfolgert der Rohstoff-Experte.

Der Preis für OPEC-Öl hat minimal zugelegt. Wie das OPEC-Sekretariat in Wien am Dienstag mitteilte, wurde der Preis am Montag mit 68,18 US-Dollar pro Barrel festgelegt. Zuvor lag der Preis am Freitag bei 66,14 Dollar. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Der Goldpreis stieg am Dienstag im frühen Handel etwas an. Gegen 11.15 Uhr wurde die Feinunze (31,10 Gramm) in London um 1.731,33 Dollar gehandelt, was einem kleinen Plus von 0,05 Prozent entspricht.

Dabei spreche laut Commerzbank zur Zeit einiges gegen das Edelmetall: Ein starker US-Dollar, hohe Renditen bei langläufigen Anleihen sowie Zuwächse an den Aktienmärkten. Deshalb gehen die Analysten davon aus, dass die negativen Nachrichten bereits eingepreist sind. "Was Gold zusätzlich unterstützt, ist wohl die Erwartung der Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank Fed in ihrem morgigen Kommuniqué ihre langfristige taubenhafte Einstellung zur Zinspolitik trotz der deutlich besseren Konjunkturaussichten bestätigen wird", so noch der Experte Eugen Weinberg.

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