Die Ölpreise haben am Mittwochvormittag klare Rückgänge aufgewiesen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen 10.45 Uhr 71,94 US-Dollar. Das waren um 1,10 Prozent weniger als am Vortag. Im Juni des Vorjahres lag der Brent-Preis noch bei der Marke von 120 Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 1,30 Prozent auf 67,09 Dollar nach.

Die Anleger am Ölmarkt blicken aktuell insbesondere auf die unerwartet schwache konjunkturelle Entwicklung in China. Nach dem Ende der harten Corona-Maßnahmen konnte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zwar zu einer Konjunkturerholung ansetzen. Diese hat aber zuletzt deutlich an Fahrt verloren, was die Nachfrage nach Rohöl in China bremst.

Am Nachmittag stehen die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Lagerbestände an Rohöl auf dem Programm, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.

Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl wurde zuletzt für Montag mit 74,65 Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat mitteilte. Am Freitag hatte ein Barrel noch 74,14 US-Dollar gekostet. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.

Der Goldpreis zeigte sich am Mittwochvormittag ebenfalls schwächer und hat den tiefsten Stand seit rund drei Monaten erreicht. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen belaste die Nachfrage nach dem Edelmetall, hieß es von Marktbeobachtern. Die Feinunze (31,10 Gramm) wurde zuletzt bei 1.908,67 Dollar gehandelt. So günstig war Gold zuletzt Mitte März. Dies entspricht einem Abschlag von 0,38 Prozent zum Vortag.

Seit Anfang Mai geht es mit dem Goldpreis tendenziell nach unten. Nachdem der Preis für eine Feinunze damals bis auf 2.062 Dollar gestiegen war und damit ein Rekordhoch nur knapp verpasst hatte, büßte das Edelmetall mehr als sieben Prozent an Wert ein.

Ein wesentlicher Grund für den Preisrückgang liegt in der Zinspolitik wichtiger Notenbanken. Im Kampf gegen die hohe Inflation haben unter anderem die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen ungewöhnlich schnell erhöht. Höhere Zinsen machen Gold für Anleger weniger attraktiv, weil das Edelmetall keine Rendite abwirft.

ste/spo

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