Rio Tinto Aktie: Knappe Niederlage für Aktivisten
Aktionärsantrag zur Zusammenlegung der Listings verfehlt knapp die 20-Prozent-Hürde. Konzernführung verteidigt aktuelle Struktur trotz potenzieller Milliardenmehrwerte.
Ein Hauch fehlte zur Revolution bei Rio Tinto! Auf der Hauptversammlung Anfang April scheiterte der Versuch von Aktivisten nur knapp, eine grundlegende Überprüfung der umstrittenen Doppel-Listing-Struktur zu erzwingen. Es ging um viel – nämlich um potenziell 28 Milliarden Dollar Mehrwert für Aktionäre. Was steckt hinter dem Streit und wie geht es nun weiter?
Konkret stimmten 19,35 Prozent der Anteilseigner für den Antrag des Investors Palliser Capital. Damit wurde die kritische Marke von 20 Prozent haarscharf verfehlt. Bei Erreichen dieser Schwelle hätte das Management breitere Konsultationen mit den Aktionären aufnehmen müssen. Palliser argumentiert seit Längerem, dass die Zusammenlegung der Listings in London und Sydney unter einem Dach in Australien enormen Wert heben könnte – die Rede ist von besagten 28 Milliarden Dollar, insbesondere für die Londoner Aktien.
Die Konzernführung selbst hatte sich vehement gegen den Vorschlag gestemmt. Sie verwies auf steuerliche Nachteile und betonte, die aktuelle Struktur behindere die strategische Flexibilität nicht. Der Vorstoß wurde somit vorerst abgeschmettert.
Der Kampf um Milliarden: Dual-Listing bleibt vorerst
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Die Brisanz liegt in der Struktur selbst: Rund 77 Prozent der Investorenbasis halten die Londoner Aktien. Doch die in Sydney gelisteten Papiere handeln mit einem deutlichen Aufschlag von etwa 25 Prozent – auch aufgrund steuerlicher Vorteile für australische Anleger. Kein Wunder also, dass der Vorstoß von Palliser Gewicht hatte.
Immerhin erhielt der Antrag prominente Unterstützung: Einflussreiche Stimmrechtsberater wie Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis sowie Norwegens Staatsfonds Norges Bank standen hinter der Forderung. Der Rivale BHP hatte seine ähnliche Doppelstruktur bereits 2022 nach jahrelangem Aktivistendruck aufgelöst.
Wie geht es operativ weiter?
Ungeachtet der Strukturdebatte zeigte sich das Management auf der Hauptversammlung optimistisch. Konzernchef Jakob Stausholm bekräftigte das Vertrauen in die Strategie und die positiven Langfristaussichten. Steigende Weltbevölkerung und Energienachfrage würden die Nachfrage nach den Rohstoffen des Unternehmens antreiben.
Verwaltungsratschef Dominic Barton stellte zudem ein Produktionswachstum von 4 Prozent für dieses Jahr in Aussicht. Ein wichtiger Treiber sei dabei das Oyu Tolgoi Projekt in der Mongolei, dessen Belegschaft zu 97,5 Prozent aus mongolischen Arbeitskräften bestehe.
Auch wenn die Aktivisten dieses Mal unterlagen – vom Tisch ist das Thema Strukturwandel damit wohl kaum. Der knappe Ausgang zeigt die Unzufriedenheit eines signifikanten Teils der Aktionäre. Es dürfte spannend bleiben, ob der Druck auf das Management anhält.
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