Ried: Corona-Welle dezimiert Bundesliga-Aufsteiger

Eine massive Corona-Welle hat den SV Ried kurz vor dem Heimspiel gegen Hartberg erwischt. Nur noch elf gesunde Feldspieler stehen zur Verfügung - selbst Cheftrainer Maximilian Senft ist erkrankt.
Die Innviertler stehen vor einer dramatischen Personalsituation. Sportchef Wolfgang Fiala bestätigte die prekäre Lage: "Wir schauen jetzt Tag für Tag. Es ist viel Improvisationsfähigkeit gefragt, da neben Spielern auch ein großer Teil des Trainerteams betroffen ist."
Senft plant trotz seiner Erkrankung, die Mannschaft am Sonntag von der Seitenlinie zu betreuen. Zusätzlich fehlen Nicolas Bajlicz, Jonas Mayer und Peter Kiedl beim U21-Nationalteam.
Bundesliga verweigert Spielverschiebung
Die österreichische Bundesliga lehnte Rieds Antrag auf Spielverlegung ab. Der Aufsteiger muss nun mit drastischen Notmaßnahmen reagieren.
Wahrscheinlich werden Spieler aus der zweiten Mannschaft, den "Jungen Wikingern" aus der Regionalliga Mitte, hochgezogen. Diese müssen wiederum ihre Reihen mit Akademie-Spielern auffüllen - eine Kettenreaktion durch alle Mannschaftsteile.
Lichtblicke in der Krise
Trotz des Chaos gibt es Hoffnungsschimmer: Das komplette Torhüter-Trio um Kapitän Andreas Leitner ist gesund geblieben. Auch die Routiniers Michael Sollbauer und Saliou Sané stehen zur Verfügung.
Diese erfahrenen Kräfte sollen den zusammengewürfelten Kader führen. Die endgültige Zusammenstellung wird erst am Spieltag bekannt gegeben.
"Weltwunder" für ersten Punkt
Sportchef Fiala dämpfte die Erwartungen drastisch: Es bräuchte ein "Weltwunder", um gegen Hartberg zu punkten. Dabei wollte Ried nach dem 3:1-Derbysieg gegen den LASK den positiven Trend fortsetzen.
Für Hartberg, selbst von Verletzungssorgen geplagt, bietet sich eine goldene Chance auf einen Auswärtssieg. Trainer Senft zeigte sich dennoch kämpferisch: "Gemeinsam mit unseren Fans im Rücken wollen wir den positiven Trend fortführen."
Die Regeneration der erkrankten Spieler hat jetzt oberste Priorität. Bereits am 20. September wartet das nächste Spiel bei Austria Wien - bis dahin muss sich die Lage entspannen.