Ried-Coach Senft: "So eine Atmo haben wir lange nicht erlebt"

Die SV Ried kassiert in Wien eine bittere Niederlage trotz zweifacher Führung. Nach dem 0:2 gegen Hartberg setzt es nun ein 2:3 beim FK Austria Wien - und das, obwohl die Innviertler zur Pause noch mit 2:0 führten. Eine beeindruckende Aufholjagd der Wiener sorgte für die Wende.
Bittere Enttäuschung nach Traumstart
"Am Ende des Tages sind wir bitter enttäuscht", bringt Trainer Max Senft die Stimmung im Rieder Lager auf den Punkt. Was lief schief? Die zweite Halbzeit wurde zum Albtraum für die Gäste.
Der Coach analysiert nüchtern: "Wir haben Lehrgeld bezahlt gegen eine in der zweiten Halbzeit sehr gut aufspielende Austria." Senft gesteht sogar zu: "Es war eine ihrer besten Halbzeiten in dieser Saison."
Der Moment, in dem alles kippte
Bereits fünf Minuten nach der Pause schlug die Stimmung um. Abubakr Barry erzielte den Anschlusstreffer - und entfachte ein Feuerwerk auf und neben dem Platz. Die bisher unzufriedenen Heimfans entwickelten sich plötzlich zum zwölften Mann.
"Wir haben in den letzten zwei Jahren nie so eine Auswärtsatmosphäre erlebt", gesteht Senft beeindruckt ein. Die Kombination aus euphorischer Stimmung und der aufspielenden Austria erwies sich als zu mächtig: "Eine Aufgabe, die wir nicht lösen konnten."
Lichtblick Mutandwa: Doppelpack trotz Niederlage
Trotz der Enttäuschung gab es einen klaren Leistungsträger auf Rieder Seite: Kingstone Mutandwa. Der 22-jährige Leihgabe von Cagliari erzielte einen Doppelpack, traf das Aluminium und hatte weitere Großchancen.
Senft findet lobende Worte für seinen Stürmer: "Wenn unser Neuner bei der Austria zwei Tore schießt, bin ich schon sehr zufrieden. Er hat ein hervorragendes Spiel gemacht." Allerdings merkt der Trainer auch kritisch an: "Er hat fast schon die Tendenz, zu viel zu wollen."
Die Frage bleibt: Kann Ried aus dieser schmerzhaften Lektion lernen? Die nächsten Spiele werden es zeigen.