Regierungspläne: Lotterien warnen vor Folgen für den Sport
Die aktuellen Regierungsverhandlungen und die dabei gewälzten Pläne zur Budgetsanierung lassen bei den Casinos Austria bzw. Österreichischen Lotterien die Alarmglocken schrillen.
In einem Brief an das Verhandlungsteam von ÖVP und SPÖ finden Generaldirektor Erwin van Lambaart und Vorstandsdirektor Martin Skopek drastische Worte.
Es hätten sie hinweise erreicht, dass "Vorschläge beider Parteien am Verhandlungstisch liegen sollen, die derart massive Einschnitte in die Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens bringen würden, dass sie das Ende von Casinos Austria und der Österreichischen Lotterien bedeuten würden, wie wir sie bis heute kennen".
"Unmittelbar müssten wir unser umfassendes Sponsoringprogramm in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales massiv zurückfahren. Damit würde die Überlebensfähigkeit für Österreich höchst relevanter Einrichtungen in Frage gestellt werden. Konkret wäre die Finanzierung des österreichischen Sports in relevanten Teilen nicht mehr sicher gestellt", ist in dem Brief zu lesen.
Die Lotterien unterstützen unter anderem mit der Marke "win2day" Österreichs Eishockey, Basketball, Beachvolleyball, Tennis und Football.
Sport-Austria-Präsident Niessl: "Das kann nicht gewollt sein!"
Hans Niessl, als Präsident der Bundes-Sportorganisation Sport Austria oberster Interessenvertreter des Sports in Österreich: "Das wäre wohl das Ende des Sport-Sponsorings in vielen Bereichen mit dramatischen Auswirkungen für den Sport, insbesondere für den Behindertensport, die Special Olympics, die Sportler:innen der Sporthilfe und viele andere Sportverbände und Sportinstitutionen, die von dieser Unternehmensgruppe seit vielen Jahren in Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung unterstützt werden."
"Sollte diese Idee in die Umsetzung kommen, wäre der Schaden für die Republik weit größer als die zu erwartende Mehr-Einnahme. Vom Spitzen- bis zum Breitensport, vom Schulsport bis zum Behindertensport würde vieles ins Wanken geraten. Und nicht zuletzt wäre dies auch ein schweres Foul an den rund 580.000 ehrenamtlich Tätigen, die ihre Freizeit dafür aufwenden, um Menschen in diesem Land in Gemeinschaft in Bewegung zu bringen. Wer an dieser Schraube in die falsche Richtung dreht, erhöht schlussendlich auch die Kosten des Gesundheitssystems. Das kann nicht gewollt sein. Hier wurde eine Idee geboren, ohne die Konsequenzen zu bedenken!"