Red Bull Salzburg vor Europa-League-Start unter Druck

Red Bull Salzburg startet am 25. September gegen den FC Porto in die Europa League. Doch die jüngsten Bundesliga-Pleiten und eine lange Verletztenliste trüben die Vorfreude auf den europäischen Auftakt.
Nach der unerwarteten 1:3-Niederlage gegen Wolfsberg steht Trainer Thomas Letsch vor einer Doppelbelastung: Die Form in der Liga stabilisieren und gleichzeitig gegen internationale Topteams bestehen. Mit elf Punkten aus sechs Spielen liegt Salzburg nur auf Rang zwei der Bundesliga – die Tabellenführung musste an Rapid Wien abgegeben werden.
Defensive Schwächen zur Unzeit
Die "Bullen" zeigten zuletzt ungewohnte Anfälligkeit. Neben der Porto-Pleite offenbarte bereits das 2:2 gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz defensive Probleme. Nur ein später Elfmeter von Petar Ratkov rettete damals einen Punkt.
Das Timing könnte kaum schlechter sein. Am 25. September wartet mit dem FC Porto ein ehemaliger Europa-League-Sieger und klarer Titelkandidat. Letsch zeigt sich respektvoll: "Ich denke, dass wir anspruchsvolle Gegner erwischt haben. Porto und Aston Villa zählen für mich zu den Titelanwärtern."
Schwere Auslosung mit Millionen-Chance
Die neue Ligaphase beschert Salzburg hochkarätige Gegner. Nach Porto folgen Auswärtsspiele bei Premier-League-Klub Aston Villa, Olympique Lyon und dem SC Freiburg. Weitere Kontrahenten sind Ferencváros Budapest, FC Basel, Go Ahead Eagles und FC Bologna.
Finanzielle Motivation:
* 4,31 Millionen Euro Startgeld
* 450.000 Euro pro Sieg in der Ligaphase
* Zusätzliche Prämien für das Erreichen der K.o.-Runde
Personalnot verschärft die Lage
Die Verletztenliste wird zur Belastungsprobe für Letsch. Stürmer Karim Konaté fällt mit Kreuzbandriss langfristig aus, Karim Onisiwo laboriert an einer Oberschenkelverletzung.
Weitere Ausfälle:
* John Mellberg (Knieverletzung)
* Anrie Chase (Muskelfaserriss)
* Takumu Kawamura, Valentin Sulzbacher, Justin Omoregie
Diese Personalsorgen zwingen zu taktischen Umstellungen und bieten jungen Spielern Chancen – erhöhen aber die Unsicherheit vor den Duellen mit erfahrenen Topteams.
Sturm Graz als letzter Härtetest
Vor dem Europa-League-Auftakt steht das Heimspiel gegen Sturm Graz an. Diese Partie wird zum entscheidenden Gradmesser, ob Salzburg die Form gefunden hat. Mittelfeldspieler Mads Bidstrup blickt dennoch optimistisch auf Europa: "Da ist einiges an Qualität dabei. Vor allem auswärts spielen wir gegen Teams, die uns alles abverlangen werden."
Der Spielplan nach dem Porto-Auftakt ist knallhart: Am 2. Oktober folgt die Auswärtsreise nach Lyon, am 23. Oktober empfängt man Ferencváros. Salzburg will trotz aller Widrigkeiten überwintern und die K.o.-Phase erreichen.