Red Bull Salzburg verliert Krisengipfel gegen Sturm

Red Bull Salzburg rutscht immer tiefer in die Krise. Im Bundesliga-Gipfel unterlag die Mannschaft von Thomas Letsch am Samstag dem amtierenden Meister Sturm Graz mit 0:2 (0:1) - bereits die zweite Liganiederlage in Serie.
Der Anschluss an die Tabellenspitze ist vorerst verloren. Eine frühe Rote Karte in der 22. Minute gegen Soumaila Diabaté nach VAR-Intervention brachte die "Bullen" komplett aus dem Konzept. Tomi Horvat (42.) und Seedy Jatta (50.) nutzten die Überzahl eiskalt aus.
Platzverweis wird zum Knackpunkt
Das Unheil nahm bereits nach 22 Minuten seinen Lauf. Schiedsrichter Stefan Ebner zeigte Diabaté zunächst nur Gelb für ein Foul an Maurice Malone. Der VAR griff ein - plötzlich war es Rot.
In Unterzahl verloren die Salzburger komplett die Kontrolle. Sturm dominierte und erspielte sich hochwertige Chancen. Horvat brachte die Gäste noch vor der Pause verdient in Führung, Jattas Kopfball nach dem Wechsel sorgte für die Vorentscheidung.
Trainer Letsch am Boden zerstört
"Bei den Toren haben wir uns einfach dumm angestellt", analysierte Thomas Letsch nach dem Schlusspfiff. "Im Ballbesitz waren wir zu schlampig und haben es dem Gegner leicht gemacht."
Torhüter Alexander Schlager sprach Klartext: "Wir bekommen zu leicht Gegentore, was uns in den letzten Wochen ständig begleitet." Routinier Stefan Lainer bezeichnete die Leistung als "zu naiv".
Sportdirektor Rouven Schröder gab Letsch eine Jobgarantie bis zum Europa-League-Spiel gegen Porto, mahnte aber: "Wir haben zu wenig Punkte. Jeder ist gefragt."
Fünf Punkte Rückstand auf Rapid
Die Tabellensituation wird bedrohlich. Salzburg rutschte hinter Sturm zurück, der Rückstand auf Tabellenführer Rapid Wien wuchs auf fünf Punkte an. Die einstige Vormachtstellung im österreichischen Fußball gerät ernsthaft in Gefahr.
Bereits das 1:3 gegen den Wolfsberger AC hatte Zweifel aufkommen lassen. Die spielerische Dominanz früherer Jahre ist nur noch selten zu sehen - die Mannschaft wirkt verunsichert und defensiv anfällig.
Europa League als Rettungsanker?
Kaum Zeit zum Wunden lecken: Am Donnerstag empfängt Salzburg den FC Porto zum Europa-League-Auftakt. Ein Erfolgserlebnis ist dringend nötig, um das Selbstvertrauen zurückzugewinnen.
Danach wartet die WSG Tirol, Anfang Oktober das Spitzenspiel gegen Rapid. Die kommenden zwei Wochen werden richtungsweisend - kann Letsch seine Mannschaft zurück in die Erfolgsspur führen?