Die Frauen des FC Red Bull Salzburg absolvieren ihre historische Debütsaison in der ÖFB Frauen-Bundesliga. Nach einem rasanten Aufstieg durch die Jugendkategorien will sich der Verein mit einem jungen Kader schrittweise an der nationalen Spitze etablieren.

Der jüngste 5:2-Auswärtssieg unterstreicht das Potenzial des Teams, das heute im Heimspiel gegen den USV Neulengbach nachlegen will.

Vom Nachwuchsprojekt zur Bundesliga-Realität

Red Bulls Einstieg in den Frauenfußball folgte einem klaren Plan. Im November 2022 kündigte der Verein seine Investition an - zunächst durch eine Kooperation mit dem FC Bergheim und den Aufbau einer Mädchen-Akademie.

Zur Saison 2023/24 startete ein U16-Team, gefolgt von einer U20-Mannschaft. Dieser Nachwuchsbereich bewies schnell seine Qualität: Das U20-Team holte sich in der Saison 2024/25 auf Anhieb den Meistertitel in der ÖFB Frauen Future League.

Durch eine Spielgemeinschaft mit dem FC Bergheim übernahm Red Bull die Bundesliga-Lizenz. Das Team tritt nun offiziell als FC Red Bull Salzburg Frauen an.

Kontinuität statt teure Stars

Cheftrainer Dusan Pavlovic setzt auf Kontinuität. Der Kern der U20-Meistermannschaft bildet das Fundament des Bundesliga-Kaders. Spielerinnen wie Alessia Pamminger, Sara Grabovac und Valentina Akrap sollen nun auch in der höchsten Liga den nächsten Schritt machen.

"Sehr viele Spielerinnen haben zuletzt große Schritte gemacht, und wir trauen ihnen zu, dass sie auch in der Bundesliga eine gute Figur machen", betonte Bernd Winkler, Leiter des Frauenfußballs bei Red Bull Salzburg.

Gezielte Verstärkungen wie Katja Wienerroither vom deutschen Bundesligisten RB Leipzig sowie vier Neuzugänge von Blau-Weiß Linz bringen zusätzliche Erfahrung ein.

Wechselhafte Premierensaison

Nach acht Runden steht das Team im Tabellenmittelfeld mit drei Siegen, einem Unentschieden und vier Niederlagen. Der 5:2-Kantersieg gegen die SPG Südburgenland/TSV Hartberg war ein wichtiges Zeichen und demonstrierte die offensive Stärke.

Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft in der Red Bull Fußball Akademie in Liefering aus.

Weckruf für die gesamte Liga?

Red Bulls Einstieg wird als bedeutender Schritt für die ÖFB Frauen-Bundesliga gesehen. Ähnlich wie bei den Männern könnte das Engagement mittelfristig zu weiterer Professionalisierung und erhöhter medialer Aufmerksamkeit führen.

Der Salzburger Fokus auf nachhaltige Talententwicklung statt zusammengekaufte Mannschaften könnte als Vorbild für andere Vereine dienen.

Etablierung als erstes Ziel

"Unser Ziel ist es, dass wir uns, wie schon mit der U16 und der U20, so rasch wie möglich auf dieser Ebene etablieren", formulierte Pavlovic das Saisonziel.

Mittelfristig dürften die Ambitionen jedoch höher liegen. Mit der professionellen Infrastruktur im Rücken ist wahrscheinlich, dass Red Bull Salzburg in den kommenden Jahren eine tragende Rolle im Titelkampf anstrebt.

Das heutige Spiel gegen Neulengbach ist der nächste Prüfstein auf diesem Weg.