Red Bull Salzburg patzt gegen Linz

Red Bull Salzburg kommt gegen den FC Blau-Weiß Linz nur zu einem 2:2-Unentschieden. Das Heimremis vor 29.520 Zuschauern in der Red Bull Arena bremst die Titelambitionen des Vizemeister aus. Nach dem Champions-League-Aus wächst der Druck auf Trainer Thomas Letsch.
Linz trotzt dem Favoriten
Die Oberösterreicher zeigten sich von Beginn an mutig und gut organisiert. Während Salzburg versuchte, früh Druck aufzubauen, konterte Blau-Weiß geschickt und nutzte seine Chancen eiskalt. Die Linzer verteidigten kompakt und setzten mit schnellem Umschaltspiel immer wieder gefährliche Akzente.
Salzburg tat sich überraschend schwer gegen die disziplinierte Gäste-Defensive. Die gewohnte Präzision im letzten Drittel fehlte, die Automatismen stockten. Was als klarer Heimsieg geplant war, entwickelte sich zu einem zähen Ringen um jeden Meter Rastraum.
Letsch spürt die Belastung
"Man hat gemerkt, dass sowohl vom Kopf als auch vom Körper eine große Müdigkeit da war", hatte Trainer Thomas Letsch bereits nach dem knappen 2:1 gegen Hartberg erklärt. Diese Worte wirken nach dem Linz-Remis prophetisch.
Die englischen Wochen fordern ihren Tribut. Das bittere Champions-League-Aus gegen Club Brügge steckt der Mannschaft noch in den Knochen. Letsch muss nun beweisen, dass er sein Team mental und körperlich wieder in die Spur bekommt.
Punktgewinn als Befreiungsschlag für Linz
Für Blau-Weiß Linz ist das Remis in der Red Bull Arena ein Befreiungsschlag. Coach Gerald Scheiblehner hatte seine Mannschaft perfekt eingestellt - defensiv stabil, offensiv mutig.
Die Linzer ließen sich nicht einschüchtern und spielten ihre Stärken aus:
* Kompakte Defensive mit schnellem Pressing
* Gefährliches Umschaltspiel über die Flügel
* Kaltschnäuzige Chancenverwertung
Salzburg unter Zugzwang
Nach einer Dekade der Dominanz steht Red Bull Salzburg vor neuen Herausforderungen. Der verlorene Meistertitel an Sturm Graz, das Champions-League-Aus und nun das Heimremis gegen Linz - die Konkurrenz hat aufgeholt.
Als Tabellenzweiter muss Salzburg härter denn je um jeden Punkt kämpfen. Die nächsten Spiele gegen den WAC und das Spitzenduell bei Sturm Graz werden richtungsweisend. Kann sich das Team stabilisieren oder droht der Anschluss an die Spitze zu reißen?
Europa League als Chance
Parallel startet die Gruppenphase der Europa League mit Gegnern wie dem FC Porto. Die internationale Bühne bietet die Chance auf Rehabilitation - bedeutet aber auch weitere Belastung für den dünn besetzten Kader.
Letsch steht vor einem Drahtseilakt: Wie schafft er die Balance zwischen nationalen Titelambitionen und europäischen Träumen? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Salzburg die Kurve kriegt oder weiter ins Trudeln gerät.