Red Bull Salzburg: Letsch vor dem Aus

Red Bull Salzburg steckt in der tiefsten Krise seit Jahren. Nach nur elf Punkten aus sieben Spielen steht Trainer Thomas Letsch vor dem Europa-League-Duell gegen Porto unter enormem Druck. Die Vereinsführung verweigert dem Coach die Jobgarantie.
Katastrophaler Saisonstart schockiert Salzburg
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Platz fünf nach sieben Spieltagen ist für den Serienmeister ein Desaster. Besonders die letzten drei Auftritte gegen Wolfsberg (1:3), Blau-Weiß Linz (2:2) und Sturm Graz (0:2) zeigten eine erschreckend schwache Mannschaft.
Im Spitzenspiel gegen Meister Sturm gab Salzburg den ersten Torschuss erst in der 65. Minute ab - nach einem frühen Platzverweis für Soumaila Diabaté. Die Leistung war harmlos, ideenlos und weit entfernt von der gewohnten Dominanz.
Die Bilanz der Krise:
* Nur 1 Punkt aus den letzten 3 Spielen
* Schlechtester Saisonstart seit über einem Jahrzehnt
* Weniger als 10.000 erwartete Zuschauer gegen Porto
Schröder erhöht den Druck
Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder macht keinen Hehl aus seiner Unzufriedenheit: "Elf Punkte aus sieben Spielen sind zu wenig. Jetzt sind wir alle gefragt - auch der Trainer wird hinterfragt."
Eine Jobgarantie für Letsch? Fehlanzeige. Der deutsche Trainer darf zwar heute gegen Porto an der Seitenlinie stehen - viele interpretieren dies jedoch als letztes Ultimatum.
Die Fans haben längst das Vertrauen verloren. In sozialen Medien und Fan-Foren ist der Kredit des Trainers aufgebraucht.
System Red Bull zeigt Risse
Die Probleme reichen tiefer als nur die Trainerfrage. Das perfektionierte "Red Bull System" wankt seit dem Tod von Gründer Dietrich Mateschitz 2022. Der Weggang von Sportdirektor Christoph Freund zum FC Bayern schwächte die Kompetenz zusätzlich.
Gleichzeitig hat die Konkurrenz aufgeholt. Sturm Graz kopierte erfolgreich Teile des Salzburger Erfolgsmodells und bewies dies im direkten Duell eindrucksvoll.
Stefan Lainer kritisierte die Mannschaftsleistung als "zu naiv" und bemängelte fehlendes Selbstvertrauen - ein Indiz für die tiefe Verunsicherung im Team.
Schicksalsspiel gegen Porto
Das heutige Europa-League-Heimspiel wird zur Bewährungsprobe für Letsch. Eine überzeugende Leistung könnte ihm kurzfristig Luft verschaffen. Eine weitere Enttäuschung dürfte sein Salzburger Schicksal besiegeln.
Unabhängig vom Ausgang müssen Schröder und die Vereinsführung klären: Kann Letsch die Mannschaft noch erreichen? Die Verteidigung des Meistertitels steht auf dem Spiel.
Der Herbst 2025 könnte als Wendepunkt in die Geschichte des erfolgsverwöhnten Klubs eingehen.