Der SK Rapid Wien grüßt nach fünf Spieltagen von der Tabellenspitze. Die Hütteldorfer haben 13 Punkte gesammelt und liegen damit vor Serienmeister Red Bull Salzburg (11 Punkte) und dem amtierenden Champion Sturm Graz (9 Punkte bei einem Spiel weniger).

Diese frühe Konstellation überrascht viele Beobachter. Während Salzburg und Sturm als große Favoriten in die Saison starteten, nutzte Rapid die Sommerpause für clevere Transfers. Mit Neuzugängen wie Dahl, Antiste und Horn gelang den Wienern ein perfekter Saisonstart.

Transfersommer kostet Top-Clubs Millionen

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Red Bull Salzburg musste einen Kaderwert-Verlust von 54 Millionen Euro verkraften. Stars wie Oscar Gloukh und Dorgeles Nene verließen den Verein - ein massiver Aderlass für den Vizemeister.

Auch Sturm Graz traf es hart. Besonders der Abgang von Leihspieler Malick Yalcouyé hinterließ eine empfindliche Lücke. Trotzdem verpflichteten beide Vereine gezielt Ersatz: Salzburg holte Lucas Gourna-Douath zurück, Sturm setzte auf Neuzugänge wie Malone und Mitchell.

Verschärfung der Lage: Austria Wien muss monatelang auf Innenverteidiger Johannes Handl verzichten, der sich schwer verletzt hat.

Spitzenspiel in Graz entscheidet Richtung

Das Wochenende bringt den 6. Spieltag mit richtungsweisenden Duellen. Sturm Graz empfängt Austria Wien zum Topspiel am Sonntag. Kann der Meister endlich seine Titelstärke ausspielen?

Tabellenführer Rapid muss zeitgleich gegen die WSG Tirol ran - eine vermeintlich einfachere Aufgabe. Bereits am Samstag ist Red Bull Salzburg beim Wolfsberger AC gefordert. Die Bullen brauchen dringend Punkte, um den Anschluss zu halten.

Weitere brisante Duelle:
* SCR Altach vs. LASK
* FC Blau-Weiß Linz vs. Grazer AK

Pröll plant Legionärs-Bremse

Abseits des Platzes sorgt ÖFB-Präsident Josef Pröll für Diskussionen. Der im Mai gewählte Verbandschef will die Anzahl ausländischer Spieler reduzieren. Ziel: Mehr Chancen für heimische Talente.

Diese Vision teilt er mit Teamchef Ralf Rangnick. Sollte der Plan Realität werden, müssten viele Vereine ihre Transferstrategien grundlegend überdenken. Die Liga beobachtet Prölls nächste Schritte genau.

Finanzielle Sicherheit: Sky Österreich verlängerte den TV-Vertrag bis 2029/30. Das garantiert der Bundesliga stabile Medienerlöse für die nächsten Jahre.

Kann Rapid das Tempo halten?

Die spannende Frage lautet: Hält Rapids Form bis zum Saisonende? Die Konkurrenz schläft nicht. Salzburg und Sturm haben genug Qualität im Kader, um zurückzuschlagen.

Der Herbst wird zeigen, ob Wien tatsächlich einen neuen Titelkandidaten hat - oder ob die gewohnten Kräfteverhältnisse bald wieder hergestellt sind. Bei Austria Wien hoffen sie derweil auf Investoren, die dem finanziell angeschlagenen Verein helfen könnten.

Die Saison 2025/26 verspricht jedenfalls mehr Spannung als erwartet.