Der SK Rapid Wien führt nach sechs Spieltagen souverän die österreichische Bundesliga an, geriet aber im ÖFB-Cup gegen den Regionalligisten SV Oberwart mächtig ins Schwitzen. Ein 2:1-Zittersieg brachte das Achtelfinale – und eine brisante Auslosung.

Meisterform in der Liga, Zitterpartie im Pokal

Mit 16 von 18 möglichen Punkten thront Rapid an der Tabellenspitze und nährt erstmals seit Jahren echte Titelträume. Der letzte Meistertitel liegt bereits 17 Jahre zurück. Peter Stögers Team überzeugt durch eine stabile Defensive und variable Offensive – zuletzt beim 4:1 gegen die WSG Tirol.

Doch der Cup-Auftritt gegen Oberwart riss die Grün-Weißen unsanft aus allen Träumen. Nur dank Doppeltorschütze Tobias Gulliksen, der bei seinem Startelf-Debüt beide Treffer erzielte, erreichte Rapid das Achtelfinale.

Trainer Stöger fand nach dem Schlusspfiff deutliche Worte: "Vieles von dem, was wir sehen wollten, haben wir nicht gesehen." Die mangelnde Bereitschaft seiner Stars ärgerte den Coach sichtlich. Seine Diagnose: "Eine gute Geschichte zum richtigen Zeitpunkt" – ein Weckruf gegen aufkeimende Überheblichkeit.

Brisante Cup-Auslosung: Duell mit Austria-Vergangenheit

Das Achtelfinale Ende Oktober beschert Rapid eine pikante Aufgabe: Auswärts beim SV Stripfing/Weiden. Was macht das Duell brisant? Stripfing fungierte lange als Kooperationspartner von Erzrivale Austria Wien.

Auch wenn die offizielle Kooperation beendet wurde – zusätzliche Spannung ist garantiert. Für Rapid bedeutet das: sportliche Herausforderung mit emotionaler Würze auf dem Weg ins ersehnte Cup-Finale.

Derby-Wochen entscheiden über Saisonverlauf

Die kommenden Partien werden Rapids Titelkurs auf die Probe stellen. Zunächst wartet der Grazer AK auswärts, danach folgt der absolute Höhepunkt: das Wiener Derby gegen Austria im heimischen Allianz Stadion.

Kann Stögers Elf die Tabellenführung verteidigen? Die Mischung aus Liga-Dominanz und Cup-Warnschuss könnte sich als perfekte Vorbereitung erweisen – wenn die Mannschaft die Lehren aus Oberwart beherzigt.

Das klare Ziel: In beiden nationalen Wettbewerben bis zum Schluss um Titel mitspielen. Nach 17 Jahren ohne Meisterschaft wären die Fans bereit für große Träume.