Rapid Wien: Rekordstart beflügelt Meisterträume

Der SK Rapid Wien führt nach sechs Spieltagen ungeschlagen die österreichische Bundesliga an. Mit 16 aus 18 möglichen Punkten stellt der Traditionsverein einen neuen Vereinsrekord auf und träumt vom ersten Titel seit 2008.
Der jüngste 4:1-Heimsieg gegen die WSG Tirol vor über 20.000 Zuschauern unterstrich die aktuelle Dominanz der Hütteldorfer. Fünf Punkte Vorsprung auf Red Bull Salzburg und Überraschungsteam SCR Altach - die Ausgangslage könnte kaum besser sein.
Stöger formt eine neue Rapid-Mentalität
Cheftrainer Peter Stöger hat aus Rapid eine völlig neue Mannschaft geformt. Die taktische Disziplin und mannschaftliche Geschlossenheit unterscheidet sich deutlich von den vergangenen Jahren, als Platz vier oft das Maximum darstellte.
Besonders beeindruckend: Die Defensive ließ in sechs Ligaspielen nur drei Gegentore zu. Gleichzeitig entwickelt sich die Offensive immer gefährlicher - eine Balance, die Rapids Erfolgsrezept ausmacht.
Stöger bleibt trotz allem realistisch: "Wir machen es zurzeit okay und machen unser Ding, so gut es geht", erklärte er nach dem Tirol-Sieg.
Cup-Zittersieg als rechtzeitige Warnung
Nicht alles läuft perfekt bei den Grün-Weißen. Der mühsame 2:1-Sieg beim Regionalligisten SV Oberwart im ÖFB-Cup zeigte Schwächen auf.
Stöger fand deutliche Worte und sprach von einem "Schuss vor den Bug". Die Mannschaft habe nicht am Maximum agiert - eine Warnung, die zur rechten Zeit kam.
Diese kritische Einschätzung dürfte verhindern, dass das Team abhebt und die Konzentration verliert.
Konkurrenz schwächelt zur rechten Zeit
Rapids Position wird durch die Probleme der Rivalen begünstigt. Vizemeister Red Bull Salzburg patzte zuletzt mit einer 1:3-Niederlage gegen den Wolfsberger AC. Auch Meister Sturm Graz kämpft mit der Konstanz.
WAC-Trainer Didi Kühbauer bezeichnet Rapid bereits als "absoluten Meisterschaftskandidaten". Die Kombination aus eigener Stärke und den Schwächen der Verfolger schafft eine vielversprechende Ausgangslage.
Bewährungsprobe gegen GAK
Am kommenden Sonntag wartet bereits der nächste Test: das Auswärtsspiel beim Tabellenschlusslicht GAK. Ein Duell der Extreme, bei dem alles andere als ein Sieg enttäuschen würde.
Verteidiger Nenad Cvetkovic mahnt trotz der Euphorie zur Vorsicht: Es sei noch zu früh, um vom Titel zu träumen. Doch wenn Rapid die aktuelle Form konserviert, könnte die Saison 2025/26 unvergesslich werden.