Rapid Wien: Perfekter Start in goldenen Herbst

Der SK Rapid Wien erlebt einen Traumstart in die Saison. Nach dem 2:1-Arbeitssieg gegen Regionalligist SV Oberwart im ÖFB-Cup gestern Abend bleibt der Tabellenführer der ADMIRAL Bundesliga auf Erfolgskurs. Mit 16 von 18 möglichen Punkten nach sechs Spieltagen und einem beeindruckenden 4:1-Heimsieg gegen die WSG Tirol am Wochenende surfen die Grün-Weißen auf einer Erfolgswelle.
Die neue Stabilität unter Trainer Peter Stöger nährt erstmals seit Jahren realistische Titelträume. Der letzte Meistertitel liegt bereits 17 Jahre zurück.
Cup-Pflicht erfüllt: Rapid kämpft sich durch
Im ausverkauften Informstadion Oberwart tat sich der Bundesligist lange schwer. Gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Regionalligisten lieferte Rapid mehr Kampf als Glanz - am Ende reichte es trotzdem für den Aufstieg in die nächste Runde.
Trainer Stöger hatte bereits im Vorfeld auf starke Rotation verzichtet, um den Rhythmus zu halten. Eine kluge Entscheidung, die den Fokus auf jeden Wettbewerb unterstreicht. Den ÖFB-Cup konnte Rapid zuletzt 1995 gewinnen.
Der knappe Erfolg dient als wichtige Mahnung: Auch gegen vermeintlich kleinere Gegner ist höchste Konzentration gefragt.
Liga-Dominanz: Fünf Punkte Vorsprung ausgebaut
Völlig anders das Bild in der Bundesliga. Mit fünf Siegen aus sechs Partien haben sich die Hütteldorfer einen komfortablen Fünf-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger erarbeitet.
Der 4:1-Triumph gegen Tirol war eine echte Machtdemonstration:
* Tore von Wurmbrand, Mbuyi, Cvetkovic und Neuzugang Tilio
* Breite Offensivkraft in der gesamten Mannschaftsbreite
* Defensive Stabilität gepaart mit tödlicher Effizienz
Diese Konstanz, die in der Vorsaison oft fehlte, ist der Schlüssel zum aktuellen Höhenflug.
Stöger-Effekt: Der Architekt des Erfolgs
Peter Stöger hat dem Team eine neue Siegermentalität eingeimpft. Seine 16 Punkte aus sechs Spielen bedeuten den besten Saisonstart eines Rapid-Trainers in der Bundesliga-Geschichte.
Der erfahrene Coach formt aus erfahrenen Stützen und jungen Talenten eine funktionierende Einheit. Seine ruhige, analytische Art gibt der Mannschaft die nötige Sicherheit. "Ein 4:1-Erfolg ist nicht selbstverständlich", betonte Stöger nach dem Tirol-Spiel - typisch für seine bodenständige Arbeitsweise.
Herausforderung Tabellenspitze: Die wahre Bewährungsprobe
Trotz der Euphorie bleibt die größte Hürde die Nachhaltigkeit. Rapids Geschichte der letzten Jahre war geprägt von Inkonstanz und verpassten Chancen. Der letzte Meistertitel 2008, der letzte Cupsieg fast drei Jahrzehnte her.
Jetzt ist die Mannschaft in der ungewohnten Rolle des Gejagten. Eine Position, die mentalen Druck mit sich bringt. Die wahre Reifeprüfung steht noch bevor - gegen direkte Konkurrenten und mit der zusätzlichen Belastung des Europapokals.
Wegweisende Wochen: Derby als Gradmesser
Die kommenden Spiele werden entscheidend. Am Sonntag gastiert Rapid beim Grazer AK, eine Woche später folgt das prestigeträchtige 346. Wiener Derby gegen Austria Wien.
Kann die Mannschaft auch in diesen Drucksituationen liefern? Dann könnte der Traum vom ersten Titel seit 17 Jahren tatsächlich Realität werden. Stöger und sein Team sind gefordert, die hohe Intensität beizubehalten und den eingeschlagenen Erfolgsweg konsequent weiterzugehen.