Rapid Wien erobert Tabellenspitze zurück

Der SK Rapid Wien führt erstmals seit über drei Jahren die österreichische Bundesliga an. Mit vier Siegen und einem Unentschieden aus fünf Spielen haben die Hütteldorfer die Favoriten Red Bull Salzburg und Sturm Graz hinter sich gelassen.
Die Wiener stehen vor dem heutigen Heimspiel gegen die ebenfalls unbesiegte WSG Tirol unter Trainer Peter Stöger so stark da wie lange nicht mehr. Der letzte Auswärtssieg in Hartberg (1:0) durch Joker Ercan Kara in der 82. Minute katapultierte das Team an die Spitze.
Defensive Solidität als Erfolgsrezept
Rapids Erfolg baut auf einer stabilen Abwehr auf. Nur zwei Gegentore in fünf Ligaspielen - diese Bilanz sucht in der Liga ihresgleichen. Die neu gewonnene mentale Stärke zeigt sich besonders in engen Spielphasen, wo die Mannschaft regelmäßig die entscheidenden Momente für sich nutzt.
Trainer Peter Stöger bleibt trotz der Euphorie gelassen: "Das ist vollkommen wurscht, es ist eine andere Mannschaft, eine komplett neue Situation." Der erfahrene Coach hat der Mannschaft neues Selbstvertrauen eingeflößt und eine funktionierende Einheit geformt.
Teure Neuzugänge zahlen sich aus
Die klugen Sommertransfers tragen bereits Früchte. Petter Nosa Dahl, Janis Antiste und Jannes Horn haben sich schnell integriert und die Kaderqualität spürbar erhöht.
Besonders gespannt sind die Fans auf Rekordeinkauf Tobias Gulliksen. Für den norwegischen Offensivspieler investierte Rapid rund vier Millionen Euro. Bei seinem Debüt im Testspiel gegen Venezia FC (1:1) hinterließ er bereits positive Eindrücke.
Konkurrenz schwächelt zur rechten Zeit
Rapids Höhenflug profitiert vom Wandel bei den Rivalen. Serienmeister Red Bull Salzburg musste im Sommer einen erheblichen Aderlass verkraften und liegt aktuell mit elf Punkten auf Platz zwei. Titelverteidiger Sturm Graz sammelte erst neun Zähler aus vier Partien.
Die jahrelange Dominanz der Konkurrenz wackelt - und Rapid nutzt diese Chance konsequent. Können die Grün-Weißen ihre Form halten, rückt der erste Meistertitel seit 2008 in greifbare Nähe.
Duell der Ungeschlagenen als Gradmesser
Das heutige Heimspiel gegen Tirol wird zum ersten echten Lackmustest. Beide Teams sind noch ohne Niederlage - kann Rapid seine Führung gegen den hartnäckigen Gegner verteidigen?
Ende September wartet bereits das nächste Highlight: Das Wiener Derby gegen Austria Wien wird zeigen, ob aus dem starken Saisonstart mehr wird als nur eine erfolgreiche Phase. Die Zeichen stehen jedenfalls auf Sturm.