Rapid Wien: Burgstaller kehrt als Nachwuchstrainer zurück

Rapid Wien patzte beim 1:1 in Graz und verlor wichtige Punkte im Titelkampf. Zeitgleich gab der Verein eine bedeutende Personalie bekannt: Vereinslegende Guido Burgstaller kehrt als Stürmertrainer in die Akademie zurück.
Graz-Remis dämpft Titelträume
Der Tabellenführer aus Hütteldorf kam gegen den Grazer AK nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Besonders bitter: Ein umstrittener Elfmeter in der Nachspielzeit kostete die Grün-Weißen den Sieg. Janis Antiste hatte Rapid zuvor in Führung gebracht.
Nach dem Führungstreffer agierten die Wiener zu passiv und versäumten es, den Vorsprung auszubauen. Trainer Peter Stöger und die Fans kritisierten die mangelnde Intensität. Die verschenkten zwei Punkte erhöhen den Druck vor dem Wiener Derby am 28. September deutlich.
Vereinslegende übernimmt neue Mission
Während auf dem Platz Enttäuschung herrschte, sorgte eine Ankündigung für Hoffnung: Guido Burgstaller kehrt zum SK Rapid zurück. Der ehemalige Kapitän und Torschützenkönig der Vorsaison wird ab kommender Woche als Stürmertrainer in der Akademie arbeiten.
Der 36-jährige Kärntner hatte im Sommer seine aktive Karriere beendet. Nun soll er sein Torriecher-Gen an die Nachwuchstalente weitergeben. "Guido weiß als typischer Neuner genau, wo das Tor steht", freut sich Akademie-Leiter Willi Schuldes.
Parallel behält Burgstaller seine Rolle als Individualcoach bei der österreichischen U19-Nationalmannschaft.
Tabellenführer mit Schwächen
Rapids Situation ist zwiespältig: Zwar führen sie ungeschlagen die Liga an, doch die Leistungen überzeugen nicht immer. Bereits beim knappen 2:1-Cup-Sieg gegen Oberwart bemängelte Stöger "mangelnde Aggressivität und lasche Körpersprache".
Die Integration der Neuzugänge stockt noch. Es fehlt an Wille, Konzentration und Präzision für souveräne Siege. Diese Inkonstanz kommt zur Unzeit - vor dem Derby und dem Europa Conference League-Start.
Derby als Bewährungsprobe
Das 347. Wiener Derby wird zum Charaktertest. Nach dem Graz-Patzer erwarten alle eine deutliche Leistungssteigerung gegen Erzrivale Austria Wien. Ein Derby-Sieg könnte die Kritiker verstummen lassen und die Tabellenführung festigen.
Burgstallers Rückkehr sendet gleichzeitig ein Signal für die Zukunft: Während die Profis kurzfristig liefern müssen, wird bereits am langfristigen Fundament gearbeitet. Der kommende Monat entscheidet, ob Rapid beide Herausforderungen meistert.