Der SK Rapid Wien verliert trotz dominanter Leistung 1:2 bei Red Bull Salzburg. Kapitän Matthias Seidl vergab in der Schlussphase einen Elfmeter – die dritte Niederlage in nur einer Woche besiegelt die Krise.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 3,09 zu 1,58 bei den Expected Goals, unzählige Chancen und am Ende trotzdem mit leeren Händen. Rapid zeigte in der Red Bull Arena eine ihrer besten Saisonleistungen, scheiterte aber an mangelnder Kaltschnäuzigkeit und einem überragenden Alexander Schlager im Salzburger Tor.

Dominant gespielt, bitter verloren

Von der ersten Minute an bestimmten die Hütteldorfer das Geschehen. Salzburg kam nur selten gefährlich vor das Rapid-Tor, nutzte aber ihre wenigen Chancen eiskalt. Soumaila Diabate brachte die Gastgeber in der 38. Minute in Führung, bevor Andrija Radulovic kurz vor der Pause den verdienten Ausgleich erzielte.

Nach dem Seitenwechsel setzte Rapid seine Dominanz fort. Doch statt des 2:1 fiel das 1:2 durch Sota Kitano (57.) – ein Treffer aus dem Nichts, der Rapids Offensivbemühungen zunichtemachte.

Seidls Elfmeter-Drama in der Schlussphase

Die größte Chance auf den Ausgleich vergab ausgerechnet Kapitän Matthias Seidl. In der 82. Minute bekam Rapid einen Elfmeter zugesprochen – doch Seidl jagte den Ball über die Latte. Ein Moment, der sinnbildlich für Rapids aktuelle Situation steht: Der Aufwand stimmt, der Ertrag bleibt aus.

"Ich entschuldige mich bei der Mannschaft und den Fans", sagte Seidl nach dem Spiel sichtlich geknickt. Der Fehlschuss verlängerte nicht nur Rapids Fluch in Salzburg – seit zehn Jahren wartet der Verein auf einen Auswärtssieg bei Red Bull.

Dritte Pleite verschärft die Krise

Die Niederlage war bereits das dritte verlorene Pflichtspiel binnen einer Woche. Nach dem 1:4 bei Lech Posen in der Conference League und der 1:3-Niederlage im Wiener Derby gegen Austria gerät Rapid immer tiefer in die Krise.

Die Folgen sind konkret:
* Verlust der Bundesliga-Tabellenführung
* Drei Niederlagen in Serie
* Druck auf Trainer Peter Stöger steigt

Paradoxe Situation bei den Grün-Weißen

Trainer Stöger steht vor einem Rätsel: Selten trat eine Rapid-Mannschaft so dominant in Salzburg auf, dennoch kassierte das Team die nächste schmerzhafte Niederlage. Das Kernproblem bleibt die mangelnde Effizienz vor dem Tor.

"Die Leistung war da, aber wir müssen unsere Chancen nutzen", analysierte Stöger nach dem Spiel. Die Länderspielpause kommt nun zur rechten Zeit – oder verschärft die mentale Belastung nur noch mehr.

Nach der Pause wartet mit dem Heimspiel gegen den LASK bereits die nächste harte Prüfung. Der Druck auf eine Reaktion wird mit jeder Niederlage größer.