Der SK Rapid Wien zerlegte am Sonntag die WSG Tirol mit 4:1 und baut die Tabellenführung weiter aus. Vor 20.222 Fans im Allianz Stadion dominierten die Hütteldorfer von der ersten Minute an und zeigten der bis dahin ungeschlagenen WSG die Grenzen auf.

Mit diesem fünften Saisonsieg in sechs Spielen führt Rapid die Liga nun mit komfortablen fünf Punkten Vorsprung an. Die Stöger-Elf lässt ihre Fans bereits von der Meisterschaft träumen.

Wurmbrand bricht den Bann

Rapid übernahm sofort die Kontrolle, doch die Tiroler Defensive hielt lange stand. Erst in der 21. Minute gelang Nikolaus Wurmbrand der Durchbruch - sein abgefälschter Schuss brachte die Führung.

Der ÖFB-Teamspieler hatte Glück, dass der Ball noch entscheidend abgefälscht wurde. Aber wer verdient führt, dem hilft auch das Glück.

Kurz vor der Pause erhöhte Claudy Mbuyi spektakulär: Nach einer perfekten Vorlage von Romeo Amane jagte er den Ball per Volley-Dropkick ins Netz (45.). Ein Traumtor zum 2:0-Pausenstand.

Tirol kämpft zurück - kurz

Die Gäste zeigten nach dem Seitenwechsel Moral. Benjamin Böckle verkürzte in der 53. Minute auf 2:1 und brachte seine Mannschaft zurück ins Spiel. Doch die Hoffnung währte nicht lange.

In der berühmten "Rapidviertelstunde" stellten die Wiener die Weichen endgültig auf Sieg. Kapitän Nenad Cvetković lenkte einen Schuss von Romeo Amane entscheidend ab - 3:1 in der 75. Minute.

Den Schlusspunkt setzte Joker Marco Tilio in der Nachspielzeit zum 4:1-Endstand. Der erste Saisonsieg mit mehr als einem Tor Unterschied war perfekt.

Stögers Meisterstück

Diese Rapid-Mannschaft besticht durch mannschaftliche Geschlossenheit und taktische Disziplin. Die Neuzugänge fügen sich nahtlos ein, defensiv steht das Team wie eine Wand.

In der Fan-Umfrage wählten 43 Prozent Kapitän Cvetković zum Spieler des Spiels, gefolgt von Romeo Amane (19%) und Torschütze Mbuyi (17%).

Die Konkurrenz hat ein Problem

Mit 16 Punkten aus sechs Spielen hat sich Rapid an der Spitze festgebissen. Salzburg und Altach folgen bereits mit fünf Punkten Rückstand. Selbst Titelverteidiger Sturm Graz könnte höchstens auf vier Zähler herankommen.

Während die Salzburger nach dem Aderlass noch ihre Form suchen, nutzt Rapid die Gunst der Stunde. Das verspricht die spannendste Meisterschaft seit Jahren.

Derby-Fieber steigt

Jetzt wird es ernst für die Hütteldorfer: Am Mittwoch wartet das ÖFB-Cup-Spiel in Oberwart, dann geht es zum Grazer AK. Der echte Härtetest folgt am 28. September - das Wiener Derby gegen die Austria im eigenen Stadion.

Diese Partie wird zeigen, ob Rapids Höhenflug nachhaltig ist oder nur ein Strohfeuer. Die grün-weißen Fans dürfen sich auf wegweisende Wochen freuen.