Was für eine Überraschung für die 13.000 Zuschauer im Stadion Bilino Polje! ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick brauste kurz vor dem Anpfiff nicht etwa zu Fuß, sondern auf einem E-Bike über den Rasen zur Trainerbank. Eine ungewöhnliche Szene, die für Lacher und Staunen sorgte – aber einen ernsten Hintergrund hat.

Der verletzte Trainer und seine mobile Lösung

Hinter der kuriosen Aktion steckt kein PR-Gag, sondern handfeste medizinische Notwendigkeit. Der deutsche Teamchef kämpft nämlich noch immer mit den Folgen einer Sprunggelenks-Operation. "Das ist leider immer noch nicht so gut beieinander", gesteht Rangnick selbst. Die Schmerzen zwingen ihn zu kreativen Lösungen.

Während des Trainingscamps in Windischgarsten bewegte sich der Coach noch bequem per Golfcart fort. Doch im bosnischen Stadion gestaltete sich die Logistik schwieriger. "Ich weiß schon seit ein paar Tagen, dass die Wege hier weit sind", erklärt Rangnick die ungewöhnliche Maßnahme.

Die Sorge mit der zweiten Halbzeit

Was viele nicht wussten: Hinter der E-Bike-Aktion steckte eine ganz praktische Befürchtung. "Ich hätte die Sorge gehabt, nicht rechtzeitig zum Anpfiff der zweiten Hälfte wieder drüben zu sein", verrät der ÖFB-Cheftrainer. Die Distanz von der Kabine zur Auswechselbank erwies sich als echtes Hindernis für den angeschlagenen Coach.

Die Rettungsidee lieferte schließlich Teammanager Lennart Coerth. Als ein Golfcart nicht verfügbar war, organisierte er kurzerhand das nun berühmte E-Bike. Eine pragmatische Lösung, die für den nötigen Mobilitäts-Komfort sorgte.

Die Reaktionen der Spieler

Bei den Spielern sorgte die ungewöhnliche Anfahrt für amüsierte Blicke. "Der Trainer lässt sich immer wieder was einfallen", grinst Christoph Baumgartner. Doch hinter der Heiterkeit steht auch echte Anteilnahme.

Philipp Lienhart bringt die Hoffnung aller Beteiligten auf den Punkt: "Ich hoffe, er kann das bald wegstellen und wieder ohne Schmerzen gehen." Bis dahin bleibt Rangnick wohl vorerst auf zwei Rädern unterwegs – zur Freude der Fans und zur eigenen Entlastung.

Das dürfte nicht der letzte ungewöhnliche Auftritt des innovativen Trainers gewesen sein. Man darf gespannt sein, welche Lösungen Rangnick als nächstes für seine Mobilitätsprobleme findet.