Ralf Rangnick zeigte sich am Wochenende bei einer Wiener Veranstaltung auf Krücken. Der ÖFB-Teamchef befindet sich noch in der Heilungsphase nach zwei Operationen im Sommer.

Komplikationen nach Routine-Eingriff

Mitte Juni unterzog sich der 67-Jährige einer geplanten Operation am Sprunggelenk. Was als Routineeingriff begann, entwickelte sich zur medizinischen Geduldsprobe: Eine Wundinfektion machte Anfang Juli eine zweite, ungeplante Operation in Salzburg notwendig.

Der ÖFB und Rangnicks Sprecher betonten dabei, die Lage sei unter Kontrolle. Ende Juli musste der Teamchef dennoch auf Anraten der Ärzte einen wichtigen Perspektivlehrgang verpassen.

E-Bike statt Seitenlinie

Trotz der gesundheitlichen Rückschläge führt Rangnick die Nationalmannschaft mit unveränderter Intensität. Bei den WM-Qualifikationsspielen Anfang September gegen Zypern und Bosnien stand er an der Seitenlinie.

Besonders pragmatisch zeigte er sich in Zenica: Um den geschonten Fuß zu schonen, legte er Wege auf dem Spielfeld mit einem E-Bike zurück. Diese unkonventionelle Lösung verdeutlicht seinen lösungsorientierten Ansatz.

Öffentlicher Auftritt mit Signal

Beim Almauftrieb im Wiener „Stöckl im Park" zeigte sich Rangnick gut gelaunt und posierte kurzzeitig sogar ohne Gehhilfen für Fotos. Dennoch machte der Auftritt klar: Er kann noch nicht „ganz normal gehen", wie er Anfang September einräumte.

Die Krücken sind weniger Grund zur Sorge als Symbol für Disziplin - Rangnick folgt konsequent den ärztlichen Anweisungen für eine vollständige Genesung.

Vorbild in schwerer Phase

In der kritischen WM-Qualifikationsphase sendet der Teamchef durch seine Anwesenheit ein starkes Signal. Experten sehen in Rangnicks unermüdlichem Einsatz einen zusätzlichen Motivationsfaktor für das Team.

Anstatt sich eine längere Auszeit zu nehmen, demonstriert er eine „Workaholic"-Mentalität - allerdings vernünftig durch ärztliche Ratschläge und pragmatische Hilfsmittel gedämpft.

Die nächsten Länderspiele im Oktober werden zeigen, wie weit seine Genesung fortgeschritten ist. Für die Mannschaft zählt vor allem: Ihr strategischer Kopf bleibt präsent - ob zu Fuß, auf dem E-Bike oder vorübergehend auf Krücken.