Österreich steht vor der ersten WM-Teilnahme seit 28 Jahren. Der entscheidende Sieg gegen Bosnien-Herzegowina bringt das Team von Ralf Rangnick dem großen Ziel näher – und löst gleichzeitig Spekulationen um die Trainer-Zukunft aus.

Doch ÖFB-Präsident Josef Pröll bleibt gelassen. Der Grund: Bei erfolgreicher Qualifikation verlängert sich Rangnicks Vertrag automatisch bis zur WM 2026 in Nordamerika.

Pröll: "Erst an der Brücke verhandeln"

Der ÖFB-Chef setzt auf bewährtes Timing. "Ich habe meistens dann Fehler gemacht, wenn ich dieses Prinzip verletzt habe: Sprich über diese Themen dann, wenn wir an der Brücke über den Fluss angekommen sind", erklärt Pröll gegenüber der APA.

Diese "Brücke" bedeutet für ihn: die endgültige WM-Qualifikation. Erst dann will er über eine langfristige Zukunft mit dem deutschen Erfolgstrainer sprechen.

Rangnicks Alles-oder-Nichts-Ansatz

Der Teamchef macht keinen Hehl aus seiner Haltung. "Wenn er es nicht schafft, macht er nicht weiter", bestätigt Pröll Rangnicks klares Bekenntnis.

Diese kompromisslose Einstellung unterstreicht den unbedingten Willen des 67-Jährigen, das Projekt Österreich zum Erfolg zu führen. Seit 2022 im Amt, hat er dem Team eine neue Identität verpasst – proaktiv, intensiv, erfolgreich.

Revolution über den Platz hinaus

Rangnicks Einfluss reicht weit über Taktik-Talks hinaus. Er fordert Professionalisierung in allen ÖFB-Bereichen:

  • Moderne Nachwuchsförderung
  • Verbesserte Infrastruktur
  • Sicherung von Doppelstaatsbürger-Talenten

Diese umfassende Vision brachte ihm weitreichende Kompetenzen ein. Bereits 2024 widerstand er lukrativen Angeboten des FC Bayern München – ein starkes Signal für seine Österreich-Pläne.

Der Glücksgriff von 2022

Nach Jahren der Stagnation gelang dem ÖFB ein strategischer Coup. Rangnick, international renommiert und mit klarer Vision, brachte frischen Wind. Seine Treue zu Österreich trotz deutscher Bundesliga-Angebote stärkte seine Position zusätzlich.

Entscheidung fällt am 18. November

Das letzte Gruppenspiel gegen Bosnien in Wien könnte historisch werden. Gelingt die Qualifikation, ist Rangnicks Zukunft bis mindestens Sommer 2026 gesichert.

Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit? Die führt Pröll erst, wenn das WM-Ticket in der Tasche ist. Die österreichischen Fans hoffen, dass der jüngste Erfolg nur der Anfang einer goldenen Ära ist.