Die Raiffeisenbank Russland bemüht sich weiter um eine Reduktion ihres Fremdwährungsgeschäfts und macht Dollarüberweisungen an die Bank unattraktiver: "Ab dem 20. Juni 2023 beträgt die Kommission für Überweisungen in US-Dollar auf Privatkonten 50 Prozent der überwiesenen Summe, maximal jedoch 500 US-Dollar", informierte die Tochter der österreichischen Raiffeisen Bank International (RBI) am Freitag auf ihrer Webseite.

Begründet wurde die Entscheidung mit einer nicht näher definierten "Veränderung der Marktbedingungen", die dazu zwänge, die Anzahl eingehender Überweisungen in US-Dollar zu begrenzen. Der Schritt tangiert potenziell vor allem Bankkunden aus dem russischen Mittelstand. Nicht betroffen von der Maßnahme sind betuchte Private Banking-Kunden, sowie Inhaber von Geschäfts- und Individualunternehmerkonten.

Nachdem die Raiffeisenbank Russland bedingt durch den sanktionsbedingten Ausschluss vielen russischer Banken vom SWIFT-System seit 2022 eine wachsende Rolle bei Überweisungen spielte und dafür auch internationaler Kritik ausgesetzt war, hat sie in den letzten Monaten wiederholt Einschränkungen für Fremdwährungsüberweisungen beschlossen. Anfang April war etwa die Mindestsumme bei Dollar- und Euro-Überweisungen in das Ausland von 10.000 auf 20.000 Dollar bzw. Euro erhöht worden. Kurz zuvor hatte die Muttergesellschaft Raiffeisen Bank International (RBI) in Wien bekannt gegeben, einen Verkauf oder eine Abspaltung ihres Russlands-Geschäfts anzustreben. Konkrete Schritte einer Umsetzung, die jedenfalls die Zustimmung von Behörden in der EU und in Russland verlangen würde, sind bisher jedoch nicht bekannt geworden.

hgh/bel

 ISIN  AT0000606306
 WEB   http://www.rbinternational.com/

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.