Raiffeisen Bank International: Weil Kunden Probleme haben werden...
14.05.2020 | 14:52
Ein Soll- und Ist-Vergleich der Quartalszahlen:
Raiffeisen Bank International erzielte im 1. Quartal des Geschäftsjahrs 2020 einen Umsatz von 1,37 Milliarden Euro (plus 16%), ein Betriebsergebnis von 650 Millionen Euro (plus 32,9%), einen Gewinn vor Steuern von 286 Millionen (minus 15,9%) und einen Überschuss von 177 Millionen Euro (minus 21,7%).
Der Bloomberg-Konsens hatte beim Umsatz mit 1,33 Milliarden Euro gerechnet, das Betriebsergebnis wurde mit 560,5 Millionen veranschlagt, vor Steuern waren es 258,8 Millionen und unterm Strich sollten 167,2 Millionen herauskommen.
Aktuell gibt es von Analysten 11x Kaufen, 8x Halten und 2x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 19,3 Euro - plus 24%.
Wegen der Coronavirus-Pandemie hat die Raiffeisen Bank International im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet und den Ausblick für das Gesamtjahr 2020 nach unten angepasst. Es sei bereits zu erkennen, dass die Covid-19-Krise „deutliche Spuren in unserem Geschäft hinterlassen wird”, sagte CEO Johann Strobl. Während bis März die Betriebserträge kräftig stiegen, sank das Konzernergebnis um fast 22 Prozent auf 177 Millionen Euro - aber etwas weniger als Analysten im Vorfeld gerechnet hatten - siehe Soll / Ist.
Belastungsfaktoren waren etwa Wertminderungen auf Beteiligungen und Firmenwerte in Höhe von rund 61 Mio. Euro (darunter auf Leipnik-Lundenburger Invest (LLI) bzw. deren Beteiligung an Cafe+Co, weil der Kaffeeabsatz durch die Coronakrise leidet); bei der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft gab es ein negatives Impairment von 27 Mio. Euro; und die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte stiegen um 144 Mio. Euro auf 153 Millionen. Von diesen waren 68 Millionen Euro auf Covid bezogen: Diese Maßnahmen sind „dominiert von zukunftsgerichteten Vorsorgen, weil wir wissen, das einige Kreditkunden Probleme haben werden”, begründet Strobl diesen Schritt.
Übrigens: Dividende will der Konzern für 2019 und 2020 zahlen. Der Vorschlag an die HV (am 20. Oktober) lautet auf 1,0 Euro je Aktie.
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