Die Raiffeisen Bank International (RBI) kämpft weiter verbissen darum, für miilliardenschwere Strafzahlungen in Russland in irgendeiner Form entschädigt zu werden. Ein ungewöhnlicher Vorschlag dazu kam vor Kurzem von Österreich auf EU-Ebene. Im Rahmen der Verhandlungen für das neueste Sanktionspaket konnte man sich in Wien vorstellen, Sanktionen teilweise aufzuweichen um eingefroreren Strabag-Anteile eines russischen Oligarchen der RBI zukommen zu lassen.

Allerdings darf das Vorhaben nun endgültig begraben werden, wie "Der Standard" berichtet. Beim letzten und entscheidenen Treffen am Freitag gab es darüber kein Einvernehmen. Das kommt freilich nicht überraschend, da schon vorher bekannt wurde, dass kein anderer Mitgliedsstaat den Plänen zustimmen wollte. Österreich akzeptiert dies und will das nächste Sanktionspaket auch nicht blockieren.

Unverändert

Es bleibt damit bei der bisherigen Ausgangslage und einem veritablen Loch in den Büchern der RBI. Das mag aus Anlegersicht etwas ernüchternd sein, es ist aber auch noch lange kein Todesurteil. Das Institut steht dennoch auf beiden Beinen und wird das Ganze verkraften können. Anstrengungen für eine Entschädigung werden auch nicht vollständig fallengelassen. Auf anderen Wegen will die Raiffeisen Bank weiterkämpfen.

Anleger tun aber weiterhin gut daran, darauf nicht allzu viele Hoffnungen zu setzen und die rund zwei Milliarden Euro gedanklich ein Stück weit abzuschreiben. Sollte sich doch noch plötzlich eine überraschende Wende ergeben, würde es nicht schaden. Bleibt dies aus, gibt es auch keine Enttäuschung bei all jenen, die sich darauf bereits eingestellt haben.

Die Raiffeisen Bank-Aktie kann sich sehen lassen

Trotz der anhaltenden Reibereien rund um Russland hinterlässt die Raiffeisen Bank-Aktie eine gute Figur mit Kurssteigerungen von über 60 Prozent auf Jahressicht. Das ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Angelegenheit für das Geldhaus bestenfalls ein etwas größeres Ärgernis darstellt. Anleger blicken dahingehen auch durchaus noch auf Risiken, jedoch nichts, was Existenszängste auslösen würde.