Querfeld: Kampf um ÖFB-Rückkehr nach Union-Wechsel

Leopold Querfeld steht vor der bisher größten Herausforderung seiner Karriere. Der ehemalige Rapid-Kapitän kämpft bei Union Berlin um Spielzeit - und damit um seinen Platz im österreichischen Nationalteam.
Der 21-jährige Innenverteidiger wechselte im Sommer 2024 nach zwölf Jahren in Hütteldorf in die deutsche Bundesliga. Doch der Traum wird zur harten Realität: Mangelnde Einsatzzeiten kosteten ihn bereits die ÖFB-Nominierung im November.
Bundesliga-Alltag: "Definitiv ein Schritt nach vorne"
Die Qualitätsunterschiede zur österreichischen Liga sind für Querfeld deutlich spürbar. "Auch unter der Woche im Training ist die Qualität sehr hoch", erklärt der Verteidiger. Diese tägliche Herausforderung zwinge ihn, seine maximale Leistung abzurufen.
Bei Union Berlin traf er auf Ex-Rapidler Christopher Trimmel, der ihm den Einstieg erleichterte. Die Atmosphäre im Stadion An der Alten Försterei erinnert ihn an das alte Hanappi-Stadion - die Nähe der Fans zum Spielfeld ist besonders.
Rangnick streicht ihn: Klare Ansage
Die Teilnahme an der EURO 2024 war für Querfeld die Erfüllung eines Kindheitstraums. Umso härter traf ihn Ralf Rangnicks Entscheidung. Der Teamchef verzichtete aufgrund fehlender Spielzeit auf eine Nominierung des Verteidigers.
"Ich habe einen Anruf bekommen, bevor es öffentlich wurde", berichtet Querfeld. Er zeigt Verständnis für die leistungsbezogene Entscheidung. Rangnick macht deutlich: Ohne Stammplatz im Verein keine Chance im Nationalteam.
Rapid bleibt im Herzen
Querfeld durchlief seit seinem neunten Lebensjahr alle Nachwuchsstationen in Hütteldorf. "Dieser Verein hat mich geprägt", blickt er zurück. Beim Abschied versprach er: "Ich werde im Herzen weiter ein Grün-Weißer bleiben".
Geschäftsführer Steffen Hofmann würdigte ihn als "Vorzeigemodell für unsere Nachwuchsspieler". Die Kapitänsrolle in jungen Jahren habe ihn für die Herausforderungen im Ausland gestärkt.
Der steinige Weg zurück
Querfelds Situation zeigt das kalkulierte Risiko vieler Talente beim Sprung in Top-Ligen. Der Verzicht auf einen garantierten Stammplatz für bessere Trainingsqualität kann sich rächen.
Die Konkurrenz in der österreichischen Innenverteidigung ist mit Kevin Danso, Philipp Lienhart und Gernot Trauner enorm. Querfelds Rückweg ins ÖFB-Team führt nur über konstante Leistungen in Berlin.
Entscheidende Monate stehen bevor
Die kommende Zeit wird richtungsweisend für Querfelds Karriere. Sein primäres Ziel: sich bei Union Berlin als feste Größe etablieren. Jeder Bundesliga-Einsatz ist eine Chance, sich erneut für das Nationalteam zu empfehlen.
Der direkte Draht zu Rangnick und die transparente Kommunikation lassen die Tür für eine Rückkehr offen. Querfelds Charakterstärke wird dabei entscheidend sein - der Weg vom unumstrittenen Leader in Hütteldorf zum Herausforderer in Berlin formt ihn als Spieler und Persönlichkeit.