Von der Klage zum Kapitalmarktprodukt?

Was früher mal als reine Unterstützung für unterfinanzierte Kläger galt, hat sich in den letzten Jahren auch zu einem strukturierten Investitionsansatz entwickelt. Die Idee ist einfach: Ein Prozessfinanzierer übernimmt die Kosten für aussichtsreiche Rechtsverfahren – etwa bei Sammelklagen mehrerer Verbraucher, Schadenersatzforderungen, Vertragsbrüchen, kartellrechtlichen Verstößen oder Anlagebetrug. Im Erfolgsfall bekommt der Finanzierer einen Teil vom Erlös, im Verlustfall trägt er das volle Risiko.

Genau hier beginnt also auch das Interesse der institutionellen Kapitalwelt. Denn erfolgreiche Verfahren können zweistellige Renditen erzielen – ganz unabhängig von Aktienmärkten, Zinsen oder Konjunkturzyklen. Die Assetklasse Prozessfinanzierung hat sich damit als super Alternative für Fonds etabliert. Anbieter wie Deminor, die europaweit tätig sind, gelten dabei als verlässliche Partner mit langjähriger Erfahrung, strenger Auswahl und internationaler Expertise.

Due Diligence statt Prozess-Roulette

Im Zentrum des Modells steht erstmal eine sehr gründliche Risikoanalyse. Litigation-Finanzierer prüfen jeden Fall akribisch – rechtlich, wirtschaftlich, strategisch. Nur Verfahren mit klarer juristischer Substanz und hohem Erfolgspotenzial werden in das Portfolio aufgenommen. Diese Selektion ist entscheidend, denn die Branche läuft so: Entweder es kommt zum Gewinn – oder zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Um das Risiko zu minimieren, setzen professionelle Investoren am besten auf breite Diversifikation. Fonds bilden Portfolios aus Dutzenden, teils hunderten Einzelverfahren. Die Erfolgsquoten liegen laut Branchenstatistiken bei über 70 Prozent. Gleichzeitig liegt die durchschnittliche Haltedauer oft zwischen 18 und 36 Monaten – deutlich kürzer als bei vielen anderen Investments.

Unabhängig von äußeren Einflüssen

Was Litigation Finance so attraktiv macht, ist nicht nur die Renditeerwartung, sondern die geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen. Politische Märkte, Zinsniveaus oder Rohstoffpreise haben auf juristische Auseinandersetzungen kaum Einfluss. Auch Inflation wirkt sich allenfalls indirekt auf Entschädigungssummen aus.

Hinzu kommt: Die Verfahren verlaufen in der Regel diskret. Anders als bei börsennotierten Assets gibt es also kaum externe Einflüsse, keine Tagespresse, keine Zwischenberichte. Die Performance hängt in erster Linie von juristischen Fakten und der Prozessführung ab – und weniger von Marktpsychologie oder kurzfristigen Trends.

Ein Markt mit großem Wachstumspotenzial

Die Nachfrage nach Prozessfinanzierung wächst immer mehr. Nicht nur, weil Kläger zunehmend Zugang zu externem Kapital suchen, sondern auch, weil regulatorische Entwicklungen – etwa in der EU – kollektive Rechtsdurchsetzung erleichtern. Geschädigte Anleger, Verbrauchergruppen (etwa in einer Sammelklage) oder Unternehmen können heute einfacher als noch vor ein paar Jahren gemeinsam gegen Regelverstöße vorgehen.

Insbesondere in Europa entsteht so ein strukturierter Markt mit klarer Professionalisierung. Internationale Anbieter haben hier eine Vorreiterrolle übernommen – mit multinationalen Teams, starkem juristischen Hintergrund und bewährten Prüfprozessen. Für Investoren bietet das Sicherheit – und Zugang zu Verfahren, die andernfalls im Verborgenen blieben.

Risiken bleiben – Chancen aber auch

Natürlich ist Litigation Finance nicht frei von Risiken. Langwierige Verfahren, unvorhersehbare Urteile, insolvente Beklagte können zu Ausfällen führen. Die Komplexität des Rechts verlangt gutes Know-how. Deshalb investieren viele nur indirekt – etwa über spezialisierte Fonds mit juristischer Expertise im Managementteam.

Doch in Zeiten, in denen klassische Märkte unter Druck stehen, zeigt sich das Potenzial alternativer Anlagen. Litigation Finance bleibt eine Nische – eine wachsende. Und für viele professionelle Investoren längst mehr als ein Experiment.

Das Fazit? Prozessfinanzierung als Investment mit Zukunft

Prozessfinanzierung ist gekommen, um zu bleiben. Was mal als soziales Werkzeug zur Gerechtigkeitsförderung galt, hat sich gleichzeitig zu einer ernstzunehmenden Assetklasse entwickelt – mit Renditepotenzial, Risikodiversifikation und wachsender Struktur.