Porsche Automobil Holding SE: Mit deutlichem Abschlag (Aktie mit Abschlag)
Die Holding der VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch - <DE000PAH0038> - ist seit März wieder im MDax vertreten. Die Beteiligung am Volkswagen-Konzern ist auch das dominierende Element im Geschäftsmodell, selbst wenn die Gesellschaft sich mittlerweile auch an anderen Investments versucht. Mit dem Aufschwung bei VW-Aktien in diesem Jahr kam neues Leben ins Papier der Porsche-Holding.
Die Porsche-Holding ist nicht zu verwechseln mit dem Sportwagenbauer gleichen Namens. Indirekt gehört der Holding die Stuttgarter Firma dann aber doch, denn die Porsche AG ist komplett im Besitz des Volkswagen-Konzerns und den beherrscht die Porsche-Holding über die Stimmrechtsmehrheit.
In der Porsche Automobil Holding SE - so der volle Name - haben die Porsches und Piëchs ihre Anteile am VW-Konzern gebündelt. Die Porsche SE hält gut 53 Prozent der Stimmrechte an VW und mehr als 31 Prozent der Kapitalanteile. Weitere wichtige stimmberechtigte Aktionäre bei VW sind das Land Niedersachsen mit rund 20 Prozent und ein Staatsfonds aus Katar mit 17 Prozent.
Der Gewinn der Porsche SE wird maßgeblich durch die Geschäfte des Wolfsburger Autoriesen beeinflusst. So konnte auch die Porsche-Holding im ersten Quartal deutlich mehr Gewinn verzeichnen - nach 99 Millionen Euro vor einem Jahr waren es diesmal dank des Aufschwungs bei VW 995 Millionen Euro unter dem Strich.
Das Beteiligungsergebnis war von 108 Millionen Euro vor einem Jahr auf 1,0 Milliarden Euro geklettert. VW hatte für das erste Quartal unter dem Strich einen auf die Aktionäre entfallenden Nettogewinn von 3,2 Milliarden Euro gemeldet. Vor einem Jahr war er wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf 405 Millionen Euro abgesackt.
Neben der Beteiligung an VW, welche die Porsche-Holding neben diversen Minderheitsbeteiligungen an Mobilitätsunternehmen im Segment PSE führt, entwickelt das Unternehmen in der Sparte ITS ("Intelligent Transport Systems") Logistik- und Transportlösungen. Die Sparte besteht im wesentlichen aus der Karlsruher PTV Planung Transport Verkehr AG, die Software zur Transportmodellierung, Simulation und Verkehrsmanagement anbietet. Allerdings ist der Bereich klein und brachte im ersten Quartal auch einen kleinen Verlust.
Die Porsche SE mit insgesamt rund 900 Mitarbeitern wirkt zwar weit weg vom operativen Geschäft Volkswagens und damit auch von den Unwägbarkeiten des Dieselskandals. Doch rechtliche Risiken hat das Unternehmen dennoch zu schultern. So existiert eine Vielzahl von Klagen auch von Anlegern, die sich von VW und der Porsche SE nicht in ausreichendem Maße über die finanziellen Folgen der Dieselaffäre informiert fühlen. Auch die legendäre Übernahmeschlacht zwischen Porsche und VW zu Zeiten der Finanzkrise ist noch immer Gegenstand von Anlegerklagen.
Wie es die Mehrheitsbeziehungen andeuten, sind auch die personellen Überschneidungen zwischen VW und der Porsche SE groß. Vorstandschef in Stuttgart ist als Familienvertrauter VW-Oberaufseher Hans Dieter Pötsch. Die Rechtsgeschäfte führt Manfred Döss, ebenfalls ein von VW bekannter Manager. Und für das Beteiligungsmanagement ist Lutz Meschke zuständig, der Finanzchef beim Sportwagenbauer Porsche ist.
In diesem Jahr hat sich das Porsche-SE-Management zum Ziel gesetzt, beim Gewinn unterm Strich zwischen 2,6 und 4,1 Milliarden Euro zu erreichen.
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