Nachhaltigkeit ist nicht nur als Thema en vogue, es ist in einigen Bereichen auch eine regulatorische Notwendigkeit - Stichwort EU-Taxonomie oder die seit kurzem verpflichtende Abfrage der ESG-Präferenzen von Anlegern und Anlegerinnen. Und so haben sich auch die im Zertifikate Forum Austria (ZFA) tätigen Bankhäuser einem eigenen Nachhaltigkeitskodex unterworfen, der gerade in Überarbeitung ist. Ziel sind einheitliche Produkt- und Transparenzstandards, wobei die Regeln jenen aus Deutschland sehr ähneln. Unterschieden wird zwischen ESG- und ESG-Impact-Produkten. Zweiteres sind auswirkungsbezogene Produkte, die messbare Nachhaltigkeitsziele verfolgen.

Grosso modo wird in den Bankhäusern in Sachen Veranlagung der Best-in-Class-Ansatz verfolgt, wobei es natürlich auch ‘reine’ Produkte etwa auf (Branchen-)Indexebene gibt. Kohle, Tabak, Rüstung und ähnliches sind aber Dinge, die grosso modo per se ausgeschlossen werden.

Kurz zurück zur EU-Taxonomie. Denn ein Rahmen heißt nicht, dass dieser auch überall gleich eingesetzt wird - Stichwort unterschiedliche Behandlung von Atom in Frankreich und Deutschland. Was gerade für Institute eine Herausforderung ist, die in vielen Staaten tätig sind. Wie die UniCredit (in Österreich Bank Austria). Was dort dazu laut Frank Weingarts - auch Vorstandvorsitzender des ZFA - führt, dass in der Gruppe teils strengere Regulierungen als in der Branche gelten. Die Lösung: „Wir entwickeln oft eigene Indizes, die unseren Nachhaltigkeitskriterien entsprechen“.

Auch die RCB bietet mehr als das Notwendigste. Und hat gemeinsam mit MSCI eine eigene Indexserie kreiert. Mit ein Grund, warum es vom Klimaschutzministerium das Österreichische Umweltzeichen gab. Für RCB-Zertifikate-Chef Philipp Arnold eine Bestätigung, dass der hauseigene Ansatz auch von Experten außerhalb der Branche goutiert wird - und dass Kunden so etwas wie Greenwashing bei seinem Institut ausschließen können.

Weiteres Thema im Podcast waren die Auswirkungen von Krieg, Inflation, Rezession- und Zinssorgen auf die Kurse an den Märkten. Womit sich doch sicher bei einigen bereits am Markt befindlichen Zertifikaten neue Chancen ergeben müssten. Doch wie finden Anleger:innen bei in Europa etwa 380.000 an den Börsen gelisteten Anlageprodukten - 1,5 Millionen sind es im Hebel-Bereich - solche „Schmankerl“? Die es gibt: „Einige Produkte haben am Sekundärmarkt gelitten, mit jetzt interessanten Einstiegsmöglichkeiten“, sagt Arnold. Aber wie finden? Die RCB hat dafür auf ihrer Homepage einen eigenen Button: „Produkte im Fokus“ - eine Auswahl von Zertifikaten mit besonders interessantem Chance-Risiko-Verhältnis.

David Hartmann von Vontobel hat gleich mehrere solcher Suchfunktionen im Talon. Vorgeschlagen werden die Kategorien „Attraktive Aktienanleihen“, solche mit „Barriere“, „Attraktive Discount-Zertifikate“ sowie „Attraktive Bonus Cap-Zertifikate“ - dies auch für den Bereich „Reverse“.

Suchfunktionen gibt es bei der UniCredit/onemarkets / Bank Austria auch und Frank Weingarts sieht etwa in gefallenen Kursen bei ESG-Produkten, etwa im Bereich Wasserstoff, wieder gute Chancen. Hält aber auch dazu an, gemeinsam mit dem/der Anlageberater:in des Vertrauens gemeinsam auf ‘Schmankerl-Suche’ zu gehen.

Dies und mehr gibt’s im Podcast hier