UBS AM, mit Assets under Management von rund 100 Milliarden Euro die Nummer 4 Europas in Sachen ETFs zu Gast im Podcast „Von Bullen und Bären”. Dies durch Produkt-Spezialist Henning Kahre, wobei sich DADAT-Chef Ernst Huber gleich mit den Vorteilen des Produkts ETF gegenüber dem klassischen Investmentfonds - geringere Kosten da passiv gemanagt, klar nachvollziehbare Kursentwicklung da ein Index abgebildet wird, laufende Handelbarkeit („einige Kunden betreiben mit ETFs sogar Daytrading”) - beschäftigt.

Kahre sieht die UBS in punkto ETFs als Vollsortimenter, sehr stark aufgestellt in Sachen Währungsabsicherung. 2011 wurden die ersten Nachhaltigen ETFs aufgelegt, mittweile gibt’s Nachhaltigkeitsfilter bei 40% der verwalteten Gelder.

In welche Richtung bewegen sich die Depots bei den UBS-Kunden? Kahre berichtet, dass taktisch agierende Anleger sind aus dem Growth-Bereich verabschiedet und rein in den Value-Bereich gegangen sind. „Raus aus Tech-Unternehmen. die erst in der Zukunft profitabel sein wollen und bei steigenden Zinsen sicher mehr Probleme haben als Unternehmen, die laufend profitabel sind.”

Auf der Anleihenseite wurde die Duration, die durchschnittliche Restlaufzeit der Anleihen, reduziert. Auf der Rohstoffseite, verbunden mit dem Inflationsthema, einiges an neuen Geldern: „Und diese Trends in den drei Anlageklassen halten weiter an.”

Dass zuletzt auch Value-Titel (geringer) und vor allem Anleihen litten, erklärt Kahre mit der (steigenden) Zinsentwicklung: „Alle Anlageklassen die Cashflows generieren, seien es Dividenden oder Kupons, haben den Zins als Anker, mit dem zukünftige Gewinne abdiskontiert werden. Daher erfolgt gerade eine Neubewertung und die Angst, dass die Liquidität ein wenig versiegt.”

Tipps gibt es, zum Wann Anleger:innen am besten Orders für ETFs platzieren, und den Rat, vor allem in volatilen Märkten auch bei ETFs nicht auf das Instrument der Limit-Oder zu vergessen.

Beim Thema ESG möchte Kahre nicht mehr von einem Trend sprechen, für ihn wird es ohnehin die neue Normalität des Investierens. Auch aufgrund regulatorischer Vorgaben. Selbstentscheider:innen, können zwar (weiter) entscheiden, ob sie ESG bei ihren Entscheidungen einflaießen lassen, professionelle Anleger dürfen bereits jetzt gar nicht mehr in Waffen, Kohle etc. investieren. Dazu kommt eine weitere Regulierung im August – Berater müssen beim (Privat-)Kunden künftig das Nachhaltigkeit abfragen/in den Fokus stellen...

Ein Großteil der ETF-Gelder liegt bei der UBS in den großen Indizes (etwa dem MSCI-Weltaktienindex, der auch das beliebteste Ansparprodukt ist). Anm: das deckt sich mit den Daten der DADAT, wo die Top-Vermögensaufbau-Produkte unisono aus ETFs bestehen: „Und das ist gut so, wenn ich langfristigen Vermögensaufbau betreibe”, sagt Kahre mit Blick auf die breite Diversifikation.

Wir behandeln noch Themen wie die Regulierung für Produktanbieter, warum ESG zuletzt schlechter performte als Nicht-ESG, Lücken bei den erhobenen Daten in Sachen ESG ... und enden mit Henning Kahre: „Wir würden ESG nie als Renditetreiber oder Alphastrategie vermarkten. Das ist nicht wirklich seriös. Es geht darum, ESG-Risiken besser zu managen. Dass man keine Unternehmen im Portfolio hat, wo es größere Chancen gibt, einen ESG-Fall haben.”

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