Gesundheit, Klimawandel, Digitalisierung und Dividenden - das sind jene Themen, die Uwe Röhrig, Senior Equity Strategist der UBS AM, in der aktuellen Marktsituation als interessante Anlagefelder betrachtet. Vorsichtig lässt er dafür im Hochwachstumsbereich walten. Dort wo Unternehmen erst beweisen müssen, dass Sie auch Geld verdienen können. Für Röhrig steht damit jedenfalls fest, dass wir ein klares Umfeld für aktives Management haben: „Gute Diversifikation ist das A und O in diesen Zeiten.”

Gesundheit ist für Röhrig sehr spannend, „denn die Alterung der Gesellschaft schreitet voran”. Mit diesen Herausforderungen gibt es durch Dienstleistungen, Medikamente etc. aber auch Chancen für Unternehmen, hier überproportional zu wachsen. „Und der Sektor ist günstig bewertet, hat defensive Charakteristika ... das macht diesen Bereich sehr spannend.”

Digitalisierung ist für Röhrig ein Thema, das nicht weggehen wird. Und ein Bereich, wo noch hohe Investitionen anfallen, sei es für 5G-, Cloudtechnologie oder die Datensicherheit: Künstlicher Intelligenz und Fintechs gehören wohl die Zukunft.

Dividenden, „werden zwar manchmal belächelt, sind aber nicht umsonst ein Evergreen in der Veranlagung”.

Im Hochwachstumssegment schlagen sich dafür mehrere Effekte nieder: steigende Zinsen treffen auf Geschäftsmodelle, die sich noch nicht selbst tragen - und der erhöhte Abzinsungsfaktor in Bewertungsmodellen drückt den aktuellen Wert. Dazu die aufkeimende Sorge vor einer Stagflation: der Kombination aus hoher Inflation bei stagnierender Konjunktur: „ein schwieriges Fahrwasser für Volkswirtschaften und Finanzmärkte”, sagt Röhrig. Was aber nicht sein Hauptszenario ist. Den Inflationshöhepunkt etwa erwartet er in Kürze, aber auch künftig höhere Teuerungsraten als in den vergangenen Jahren. Etwa durch eine gewisse Re-Regionalisierung. Die wohl nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs dem Thema Globalisierung den Rang abläuft.

In Bezug aufs Thema Nachhaltigkeit führte dafür gerade dieser Krieg vor Augen, wie groß die Abhängigkeit nicht nur Europas noch von fossilen Energieträgern ist. „Mittel- und langfristig ist der Krieg ein absoluter Treiber um die fossile Abhängigkeit zu reduzieren - und gleichzeitig den CO2-Ausstoß”. 100 Billionen US-Dollar an notwendigen Investitionen bis 2050 nennt hier Röhrig als Zahl. „Das bietet für Unternehmen gute Chancen weiter zu wachsen. Und Anlegern Möglichkeiten, an diesen hoffentlich lohnenden Investitionen zu partizipieren.”

Ein Produktbeispiel der UBS rund um das Thema Klimawandel ist der Fonds „Active Climate Aware”, dem auch das Österreichische Umweltzeichen verliehen wurde (die Strategie gibt es seit 2017, im Juni 2020 wurde der Fonds aufgelegt). Ziel das Fonds ist, eine bessere Performance als der Benchmark-Index MSCI ACWI zu erzielen und gleichzeitig ein besseres CO2-Profil als dieser zu haben. Das wird über aktives Stockpicking mit einem Portfolio von ca. 40-70 Titeln versucht. Dabei konzentriert man sich auf drei Bereiche:

Adaption: Firmen die Produkte und Dienstleistungen für eine klimafreundlichere Zukunft anbieten.

Mitigation: Firmen die in ihrem Bereich führend sind, um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Transition: Firmen aus Bereichen, die heute noch viel CO2 emittieren, dieses jedoch nach einem klaren Plan massiv reduzieren. Wichtig: dabei werden fossile Brennstoffe ausgeschossen.

Dies und mehr gibt’s im Podcast hier.

Mehr zum Fonds Active Climate Aware gibt’s hier,  hier zu UBS AM.