Platin: Der stille Run auf das Edelmetall

Während alle auf Gold schauen, vollzieht sich im Schatten ein dramatischer Wandel: Platin steuert auf sein drittes Versorgungsdefizit in Folge zu. Die oberirdischen Bestände schmelzen dahin - und könnten noch in diesem Jahr auf ein kritisches Niveau fallen. Was treibt diesen stillen Run auf das Industriemetall an?
Angebot im freien Fall
Die Zahlen des World Platinum Investment Council (WPIC) lesen sich wie eine Bestandsaufnahme einer aus den Fugen geratenen Balance. Das Kernproblem: Die Minenproduktion bricht ein.
- Raffinierte Produktion sank im Q2 2025 auf 1,45 Millionen Unzen (Vorjahr: 1,54 Mio.)
- Gesamtjahresprognose 2025: Minenproduktion minus 6% auf 5,43 Millionen Unzen
- Südafrika, der größte Produzent, meldet Produktionsrückgang von 8%
Diese strukturellen Engpässe auf der Angebotsseite haben das dritte Defizit in Folge zur Folge - 2025 werden voraussichtlich 850.000 Unzen fehlen. Doch wie reagiert die Nachfrage auf diesen fundamentalen Wandel?
Nachfrage: Wo bleibt die Panik?
Interessanterweise zeigt die Nachfrageseite kein einheitliches Bild. Während die Automobilindustrie (-3%) und industrielle Anwendungen (-22%) zurückgehen, explodiert ein Bereich: Die Schmucknachfrage in China treibt die globale Nachfrage um 11% in die Höhe - auf den höchsten Stand seit 2018.
Gleichzeitig bleibt die Investmentnachfrage robust mit einem Plus von 2%, gestützt durch starken Absatz von Barren und Münzen. Die eigentliche Frage lautet daher: Reicht diese Nachfragediversifizierung aus, um die Angebotslücke zu schließen?
Der Albtraum der Händler: Leere Lager
Die Antwort liefert der Blick auf die Bestandsentwicklung - und die ist alarmierend. Die oberirdischen Platinbestände werden 2025 voraussichtlich um 22% auf 2,98 Millionen Unzen schrumpfen.
Das bedeutet im Klartext: Der Markt hätte nur noch gut vier Monate Reserven, falls die Produktion komplett ausfiele. Diese extrem knappen Puffer machen den Markt anfällig für weitere Schocks und treiben die Volatilität.
Vor diesem Hintergrund erscheint der jüngste Kursanstieg von über 42% binnen Jahresfrist fast schon rational. Das Metall notiert bei rund 1.407 USD und damit nur knapp 1,7% unter seinem 52-Wochen-Hoch - bei einem RSI von über 82 zeigt der Markt allerdings bereits Überhitzungserscheinungen.
Die große Frage bleibt: Kann das Metall seinen Höhenflug fortsetzen, oder steht eine technische Korrektur bevor? Die fundamentale Unterversorgung spricht eine klare Sprache - aber an den Märkten zählt am Ende immer die Überraschung.
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