Pinkelnig verpasst Olympia 2026

Eva Pinkelnig wird die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina verpassen. Die 37-jährige Skisprung-Weltcupsiegerin zog sich beim Sommer-Grand-Prix in Predazzo eine schwere Knieverletzung zu, die das sofortige Saisonende zur Folge hat.
Eine MRT-Untersuchung in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck offenbarte das verheerende Ausmaß: Riss des vorderen Kreuzbandes, Verletzungen am Innen- und Außenmeniskus sowie einen Knorpelschaden im linken Knie. Die Österreicherin wurde bereits am Freitag operiert.
Sturz auf der künftigen Olympia-Schanze
Der fatale Unfall ereignete sich ausgerechnet auf jener Schanze, auf der Pinkelnig in fünf Monaten um olympisches Edelmetall kämpfen wollte. Beim ersten offiziellen Testspringen auf der neuen Anlage in Val di Fiemme verkantete die Vorarlbergerin nach der Landung, ihr linkes Knie knickte weg.
Schmerzensschreie hallten durch das Stadion, während Sanitäter und Betreuer sofort zu Hilfe eilten. "Sie steht noch unter Schock. Es ist schwierig einzuschätzen, wie es ihr wirklich geht", sagte Trainer Thomas Diethart kurz nach dem Vorfall.
Karriere geprägt von Höhen und Tiefen
Pinkelnig hat bereits mehrfach bewiesen, welche Kampfkraft in ihr steckt. 2016 zwang sie eine schwere Gehirnerschütterung zu einer langen Pause. Noch dramatischer war der Trainingsunfall 2020 in Seefeld mit einem lebensbedrohlichen Milzriss.
Doch die Österreicherin kämpfte sich zurück und krönte ihr Comeback mit dem Gesamtweltcup-Sieg 2022/23 – dem größten Erfolg ihrer Karriere. Diese Widerstandskraft hatte in der Sportwelt immer wieder für Bewunderung gesorgt.
Schwerer Verlust für den ÖSV
Der Ausfall trifft das österreichische Damen-Skisprungteam hart. Als erfahrene Leistungsträgerin und Mentorin hinterlässt Pinkelnig eine Lücke, die nur schwer zu füllen ist. Ohne ihre konstanteste Springerin sinken die Medaillenchancen bei Olympia 2026 erheblich.
Der Druck lastet nun auf den Schultern der verbleibenden Athletinnen. Cheftrainer Thomas Diethart muss neue Strategien entwickeln und entscheiden, welche Springerinnen das Vertrauen für die Olympiasaison erhalten.
Ungewisse Zukunft mit 37 Jahren
Nach der Operation folgt ein monatelanger Rehabilitationsprozess. Im Alter von 37 Jahren stellt sich nach einer derart schweren Verletzung unweigerlich die Frage nach der Karriere-Fortsetzung.
Die Entscheidung über ein weiteres Comeback wird Zeit brauchen. Zunächst liegt der Fokus vollständig auf der Genesung und der Wiederherstellung der vollen Knie-Funktionsfähigkeit.