Für den brasilianischen Energieriesen Petrobras sind es bewegte Zeiten. Einerseits vermeldet der Konzern einen potenziell lukrativen Deal im Offshore-Bereich, andererseits sieht man sich genötigt, sich von undurchsichtigen Praktiken im internationalen Ölhandel zu distanzieren. Was steckt dahinter?

Neuer Milliardenauftrag in Sicht?

Zunächst die positive Nachricht: Petrobras hat Prosafe zum Gewinner einer Ausschreibung für einen vierjährigen Vertrag erklärt. Für rund 204 Millionen US-Dollar soll das Spezialschiff "Safe Notos" ab September 2026 Sicherheits- und Wartungsarbeiten vor der brasilianischen Küste durchführen. Dies knüpft nahtlos an den bestehenden Vertrag der "Safe Notos" an, der im dritten Quartal 2022 begann und dann ausläuft. Die formelle Vertragsunterzeichnung steht zwar noch aus, und andere Bieter könnten noch Einspruch erheben, doch die Weichen scheinen gestellt. Sollte der Vertrag zustande kommen, unterstreicht dies die anhaltend starke Marktposition und die Investitionsbereitschaft von Petrobras im heimischen Offshore-Sektor. Die Charterraten in Brasilien zeigen zudem einen deutlich steigenden Trend, ein positives Signal für die gesamte Branche.

Falsche Flagge: Brasilianisches Öl, das keines ist?

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Doch nicht alle Nachrichten rund um brasilianisches Öl sind derzeit erfreulich. Jüngste Berichte deuten darauf hin, dass Händler seit Juli 2024 venezolanisches Rohöl im Wert von über einer Milliarde US-Dollar als brasilianische Lieferungen nach China umdeklariert haben. Dieses Vorgehen dient offenbar dazu, US-Sanktionen gegen Venezuela zu umgehen und Logistikkosten zu senken, indem der sonst übliche Umladepunkt in Malaysia vermieden wird. Stattdessen segeln die Tanker direkt von Venezuela nach China, wobei ihre Positionssignale manipuliert werden, um eine Abfahrt von brasilianischen Häfen vorzutäuschen.

Petrobras zieht eine klare Linie

Angesichts dieser Enthüllungen sah sich Petrobras-Chefin Magda Chambriard zu einer unmissverständlichen Klarstellung genötigt. Auf einer Konferenz in Houston betonte sie vergangene Woche, dass Petrobras hauptsächlich Rohöl aus den Pre-Salt-Vorkommen nach China exportiere und eben kein Bitumengemisch, als welches das venezolanische Öl fälschlicherweise deklariert wird. Brasilianische Zolldaten untermauern diese Aussage: Seit mindestens 2023 wurden keine Exporte von Bitumengemischen nach China verzeichnet. Mit dieser deutlichen Distanzierung versucht Petrobras, jeden Anschein einer Verwicklung in diese sanktionsumgehenden Praktiken zu vermeiden und die Integrität seiner eigenen Lieferketten zu wahren. Die chinesischen Zollbehörden importierten zwischen Juli 2024 und März 2025 rund 2,7 Millionen Tonnen Bitumengemisch angeblich aus Brasilien im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar – ein Produkt, das Brasilien laut offiziellen Angaben in dieser Form gar nicht nach China liefert.

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