Das KI-Suchunternehmen Perplexity hebt die Paywall für seinen Browser "Comet" auf und stellt ihn allen Nutzern weltweit gratis zur Verfügung. Was bisher 200 Dollar monatlich kostete, können User nun kostenlos herunterladen.

Die Entscheidung folgt auf enormes Nutzerinteresse – "Millionen" hatten sich laut Perplexity auf die Warteliste setzen lassen. Seit Juli war der Browser nur als Teil des teuren Max-Abonnements verfügbar. Jetzt demokratisiert das Unternehmen den Zugang zu seiner neuen Browser-Technologie und verschärft damit den Wettlauf um die Zukunft des Internets.

Der intelligente Browsing-Assistent im Fokus

Herzstück von Comet ist der "Comet Assistant" – ein KI-Agent, der das Surfen von einem manuellen Prozess in ein nahtloses Gespräch verwandelt. Statt nur Links anzuzeigen, kann der auf Chromium basierende Browser komplexe Aufgaben per Sprachbefehl ausführen.

Der Assistent fasst Artikel und Videos zusammen, verfasst E-Mails, organisiert Browser-Tabs nach Kategorien, vergleicht Produkte beim Online-Shopping und bucht sogar Reisen. Diese "agentische" Funktionalität macht Comet zu einem direkten Konkurrenten von Google Chrome, das bereits seine Gemini-KI integriert.

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Frühe Nutzer zeigen dramatisch höhere Aktivität: Sie stellen am ersten Tag zwischen sechs und 18 Mal mehr Fragen als bei der Standard-Perplexity-Suche. "Neugier steckt in uns allen. Plötzlich ist es einfacher, neue Fragen zu stellen – der erfreuliche Standardmodus der Internetnutzung", erklärt Perplexity.

Neue Geschäftsmodelle für das KI-Zeitalter

Während der Basis-Browser kostenlos wird, behält Perplexity Premium-Features für zahlende Kunden. Max-Abonnenten erhalten Zugang zu "Background Assistants" – autonome Tools, die komplexe Aufgaben ohne aktive Überwachung abarbeiten, etwa die günstigsten Konzerttickets finden und in den Warenkorb legen.

Parallel führt Perplexity "Comet Plus" ein – ein 4,50-Euro-Monatsabo für hochwertigen Journalismus. Der Service gewährt Nutzern und ihren KI-Assistenten Zugang zu Premium-Inhalten von CNN, The Washington Post, Condé Nast, Los Angeles Times und Fortune. Das Modell soll Verlage basierend auf Engagement entlohnen, weg von der traditionellen anzeigenbasierten Seitenaufrufe-Ökonomie.

Strategischer Schachzug im Browser-Krieg

Die Kostenlos-Strategie ist ein kalkulierter Angriff auf den umkämpften KI-Browser-Markt. Durch die Entfernung der Kostenhürde kann Perplexity seine Nutzerbasis schnell ausbauen und wertvolle Daten zur Verbesserung seiner KI-Modelle sammeln.

Das Unternehmen positioniert sich direkt gegen Tech-Giganten wie Google sowie innovative Konkurrenten wie Opera mit seinem KI-Browser Neon oder Anthropics browserbasierte KI-Agenten. CEO Aravind Srinivas bezeichnet die aktuelle Entwicklung als "Question Age" – ein Zeitalter, in dem die Neugierigsten am meisten profitieren.

Ausblick: Mobile Eroberung steht bevor

Nach Windows und Mac folgen "bald" iPhone- and Android-Versionen – entscheidend für den Erfolg in einer mobilen Welt. Die Weiterentwicklung fortgeschrittener Features wie des Background Assistant wird zentral für die Differenzierung der Premium-Abos und ein nachhaltiges Geschäftsmodell.

Mit der kostenlosen Comet-Veröffentlichung will Perplexity nicht nur eine bessere Suchmaschine bauen, sondern den Browser grundlegend zum intelligenten, proaktiven Partner umformen. Während KI in alle Bereiche des digitalen Lebens vordringt, wird der Kampf um den Browser zur zentralen Innovationsarena – und Perplexity hat gerade einen mutigen Zug gemacht.