Während die Preise für Holzpellets im Sommer regelrecht explodierten, ist aktuell eine Entspannung am Markt zu beobachten. Das nützt freilich den Konsumenten/-innen wenig: viele von ihnen mussten zu den hohen Preisen im Sommer und Herbst kaufen. „Die Menschen brauchen jetzt finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung, um ihren Wohnraum warm zu halten“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er fordert Unterstützung für jene Menschen, die ihre Häuser mit Pellets, Heizöl, Gas oder Flüssiggas heizen müssen.

 

Seit vielen Jahren erhebt und veröffentlicht die Arbeiterkammer Oberösterreich regelmäßig die Preise für Pellets, Heizöl und Flüssiggas. Das ermöglicht den Konsumenten/-innen einen zuverlässigen Preisvergleich, der die Basis für gut überlegte Kaufentscheidungen bildet. Nun zeigt sich, dass erstmals seit Sommer die Preise für Pellets am Sinken sind. Während im September der Preis pro Tonne bei Abnahme von 6 Tonnen im Mittel bei rund 657 Euro lag, müssen Konsumenten/-innen aktuell rund 567 Euro dafür zahlen. Im Vergleich zum Vorjahr, wo eine Tonne Pellets rund 264 Euro kostete, ist das jedoch immer noch doppelt so viel.

 

Dabei war der Preisvergleich in den letzten Monaten herausfordernd: Konsumenten/-innen schilderten, dass Unternehmen auf Anfrage keine Fixpreise nennen wollten. Die unsichere Lage der vergangenen Monate hat zusätzlich dazu geführt, dass nur mehr wenige Firmen am Preisvergleich der Arbeiterkammer Oberösterreich teilnehmen. Ein fundierter Marktüberblick und eine gut vorbereitete Kaufentscheidung sind jedoch für einen funktionierenden Markt unumgänglich.

 

Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert deshalb:

  • Die Bundeswettbewerbsbehörde muss für eine transparente und nachvollziehbare Aufarbeitung der Preiserhöhungen im Sommer sorgen, wo die meisten Menschen ihre Pellets einkaufen mussten. Wenn es dabei zu Preisabsprachen oder widerrechtlichen Gewinnen gekommen ist, muss es Schadenersatzzahlungen an die betroffenen Konsumenten/-innen und Strafen für die Unternehmen geben.
  • Für einen funktionierenden Markt ist eine Preistransparenz-Datenbank mit der Verpflichtung zur Bekanntgabe der Preise durch die Anbieter notwendig. Der Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft soll dazu im Preistransparenzgesetz die gesetzliche Grundlage für eine Pellets-, Heizöl- und -Flüssiggas-Preisdatenbank analog zum seit Jahren bestehenden Spritpreisrechner oder zum Strom- bzw. Gaspreisrechner der E-Control schaffen.
  • Schließlich braucht es eine zeitnahe und wirksame Hilfe für jene Menschen, die ihre Häuser und Wohnungen mit Pellets, Heizöl oder Flüssiggas beheizen.

 

Die Bundesregierung muss jetzt aktiv werden: Es braucht einerseits Unterstützung für jene Menschen, die ihre Häuser mit Energie aus Pellets, Heizöl oder Flüssiggas beheizen. Ein warmer Wohnraum darf nicht zum Luxus werden! Zusätzlich braucht es eine objektive und online abrufbare Datenbank für die Preise unterschiedlicher Heizmittel um damit nachhaltig für Transparenz, Wettbewerb und faire Preise zu sorgen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.