PayPal bricht endlich die Mauer zwischen seinen Plattformen auf. Ab November können Nutzer erstmals direkt zwischen PayPal und Venmo Geld überweisen – ein Schritt, auf den fast zwei Milliarden Nutzer weltweit über ein Jahrzehnt gewartet haben.

Seit Jahren frustrierte die fehlende Verbindung zwischen den beiden Zahlungsdiensten Millionen von Nutzern. Obwohl PayPal die Social-Payment-App Venmo bereits 2014 übernahm, blieben beide Services getrennt. Wer Geld zwischen den Plattformen bewegen wollte, musste den umständlichen Umweg über das eigene Bankkonto nehmen. Diese Woche begann Venmo, seine Kunden per E-Mail über die bevorstehende Änderung zu informieren.

Einfacher Transfer per Handynummer

Die neue Funktion verspricht maximale Benutzerfreundlichkeit. PayPal-Nutzer können ab November direkt in ihrer App nach Venmo-Nutzern suchen – zunächst über die Handynummer, später auch per E-Mail-Adresse. Das erspart das lästige Jonglieren zwischen zwei Apps für Zahlungen innerhalb desselben Ökosystems.

Damit werden Überweisungen zwischen PayPal und Venmo so einfach wie normale Banktransfers. Details zu möglichen Gebühren für diese plattformübergreifenden Transfers hat das Unternehmen noch nicht bekanntgegeben.

Neue Datenschutz-Kontrollen gegen Spam

Venmo reagiert proaktiv auf Bedenken zum Datenschutz. Wer die App kennt, erinnert sich an frühere Probleme mit öffentlich sichtbaren Transaktionen. Deshalb führt Venmo eine spezielle Datenschutz-Funktion ein: Nutzer können selbst entscheiden, ob PayPal-User sie finden können.

Die Einstellung findet sich im Datenschutz-Menü unter "Auffindbarkeit" und soll unerwünschte Zahlungsanfragen oder Spam-Nachrichten verhindern. Die neuen Privacy-Optionen kommen mit dem App-Update im November.

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Teil der "PayPal World"-Vision

Die Integration ist nur der Anfang einer größeren Strategie namens "PayPal World". Diese im Juli 2025 vorgestellte Initiative will die wichtigsten digitalen Geldbörsen weltweit miteinander verknüpfen – von Indiens UPI über Lateinamerikas Mercado Pago bis zu Chinas Tenpay Global.

Das Ziel: Nutzer sollen künftig mit ihrer bevorzugten App international bezahlen können, ohne zwischen verschiedenen Diensten oder Währungen wechseln zu müssen. Ein ambitioniertes Projekt für knapp zwei Milliarden vernetzte User.

Antwort auf wachsende Konkurrenz

Branchenexperten sehen den Schritt als strategische Antwort auf die verschärfte Konkurrenz durch Apple Pay und Zelle. Diese Dienste nutzen ihre tiefe Integration in Betriebssysteme und Bankennetzwerke als Wettbewerbsvorteil.

PayPal kombiniert nun seine Stärken: das globale E-Commerce-Geschäft mit Venmos Dominanz bei sozialen Peer-to-Peer-Zahlungen. Warum diese naheliegende Verbindung elf Jahre dauerte? Manche Experten vermuten, PayPal wollte bewusst getrennte Markenidentitäten aufrechterhalten.

Die November-Einführung markiert den Beginn einer neuen Ära: Nutzerfreundlichkeit steht endlich über Markentrennung. Weitere KI-Tools, verbesserte Business-Profile und schnellere Checkout-Prozesse sollen folgen. PayPal positioniert sich für die Zukunft des digitalen Bezahlens – endlich als einheitliches Ökosystem.